Entwarnung in Hamburg: Verdacht auf Infektion mit Marburg-Virus nicht bestätigt
Der Verdacht auf das hochgefährliche Marburg-Virus in Hamburg hat sich nicht bestätigt. Die beiden Menschen, die am Mittwoch zur Untersuchung in ein Krankenhaus kamen, wurden nach Angaben der Sozialbehörde vom Donnerstag negativ getestet. Es bestehe keine Gefahr für Dritte.
Die beiden waren mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort aus per Zug nach Hamburg gereist. In Ruanda wurden seit September 29 Infektionen mit dem Marburg-Virus bestätigt, elf Menschen starben. Einer der beiden Menschen in Hamburg hatte den Angaben zufolge im Rahmen seines Medizinstudiums in einem Krankenhaus in dem ostafrikanischen Land gearbeitet, in dem auch mit dem Marburg-Virus infizierte Patienten behandelt wurden.
Aus Sorge, sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben, nahm der Betroffene während der Reise Kontakt mit Ärzten in Hamburg auf. Das Hamburger Gesundheitsamt entschied sich dafür, die beiden Bahnreisenden am Hauptbahnhof sofort zu isolieren und von der Feuerwehr mit einem Infektionsschutztransport ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bringen zu lassen.
Dieses gab nun Entwarnung. Der Mensch, der in Ruanda gearbeitet hatte, wurde mit einem PCR-Test negativ auf das Marburg-Virus getestet, wie die Sozialbehörde mitteilte. Er habe zu keinem Zeitpunkt Beschwerden oder Symptome gehabt, die dem Krankheitsbild entsprächen. Zweimal habe er in einer Klinik in Ruanda um den 25. September herum Kontakt zu einem mit dem Marburg-Virus infizierten Patienten gehabt, dabei aber nach seinen Angaben angemessene Schutzausrüstung getragen.
Der Mensch, der ihn begleitete, sei ebenfalls negativ getestet worden. Er oder sie weist den Angaben nach leichte Symptome eines anderen Krankheitsbilds auf, hatte aber nie Kontakt zu jemandem, der mit dem Marburg-Virus infiziert war.
Die negativen Tests zeigten, dass keine Viren vorhanden gewesen seien, erklärte die Behörde. Sowohl für die Passagiere im Flugzeug als auch für die Bahnreisenden habe zu keinem Zeitpunkt das Risiko einer Infektion mit dem Marburg-Virus bestanden. Von den Reisenden, die möglicherweise Kontakt zu den beiden hatten, waren am Mittwoch vorsorglich die Kontaktdaten aufgenommen worden.
Der Medizinstudent mit Kontakt zu einem Patienten werde zu seiner eigenen Sicherheit bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen weiterhin beobachtet. Er solle zunächst im Spezialbereich für hochkontagiöse Infektionserkrankungen des Krankenhauses bleiben und später unter Aufsicht des Gesundheitsamts in Isolation zu Hause. Auch der Mensch, der ihn begleitete, soll über das Wochenende noch in der Klinik beobachtet werden.
Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es verbreitet sich unter Menschen durch engen Kontakt oder durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Zu den Symptomen der Marburg-Krankheit gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen, später kommen Durchfall, Erbrechen und Blutungen hinzu. Die Sterblichkeit liegt laut WHO bei bis zu 88 Prozent.