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Gut 40 US-Staaten verklagen Meta wegen Gesundheitsgefährdung von Kindern

Quelle: Agence-France-Presse
Letzte Aktualisierung: 25.10.2023 - 13:31 Uhr

Mehr als 40 US-Bundesstaaten haben Meta, den Mutterkonzern von Facebook und Instagram, wegen Gefährdung der seelischen und körperliche Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verklagt. "Meta nutzt mächtige und beispiellose Technologien, um Kinder und Jugendliche anzuziehen (...) und in die Falle zu locken, um Gewinne zu erzielen", heißt es in der am Dienstag in Kalifornien eingereichten Klageschrift.

Nach einer Studie des Pew Research Center nutzen 95 Prozent der 13- bis 17-Jährigen in den USA mindestens einen Onlinedienst. Ein Drittel von ihnen nutze sie "nahezu ständig". 

Die Bundesstaaten werfen dem Konzern vor, seine Onlinedienste "auf manipulative Weise so zu gestalten, dass Kinder abhängig werden und zugleich an Selbstwertgefühl verlieren". "Die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen erreicht Negativrekorde, und daran sind auch die Onlinedienste schuld", betonte die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James.

Meta habe die Nutzer über die "erheblichen Gefahren" seiner Onlinedienste getäuscht, um seinen Gewinn zu maximieren, heißt es weiter. Das Unternehmen habe junge Menschen ausgenutzt, da sein Geschäftsmodell darauf basiere, dass diese möglichst viel Zeit auf den Plattformen verbringen, obwohl dies ihrer Gesundheit schade. 

In der Klage wird das Bundesgericht aufgefordert, Meta dazu zu bringen, "manipulative Taktiken" einzustellen, eine hohe Geldstrafe sowie Entschädigungen zu zahlen. Meta zeigte sich "enttäuscht" von der Klage. "Wir teilen das Engagement der Generalstaatsanwälte, Jugendlichen sichere und positive Online-Erfahrungen zu bieten", erklärte das Unternehmen und verwies auf "mehr als 30 Maßnahmen, um Jugendliche und ihre Familien zu unterstützen". Dazu zählen etwa Kontrollmöglichkeiten für die Eltern und Aufforderungen an die Jugendlichen, Pausen einzulegen. 

Die Klage geht auf Ermittlungen zurück, die eine ehemalige Facebook-Angestellte ausgelöst hatten. Im Herbst 2021 hatte Frances Haugen etwa 20.000 Seiten interne Dokumente zugänglich gemacht, aus denen hervorgeht, dass die Konzernführung Gesundheitsrisiken von Kindern mit Blick auf die eigenen Gewinne bewusst in Kauf genommen hatte. Sie erklärte, dass Facebook nichts unternehme, um schädliche Inhalte zu entfernen. Das Unternehmen, das sich kurz darauf in Meta umbenannte, wies die Vorwürfe zurück.

Nach einem Bericht des US-Arztes Vivek Murthy lassen sich Symptome für Depressionen und Ernährungsstörungen insbesondere bei jungen Mädchen mit der Nutzung von Onlinediensten in Verbindung bringen. Der US-Kongress hat es bislang nicht geschafft, sich auf eine Verschärfung der Gesetze zu einigen.