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Pentagon: US-Verteidigungsminister Austin wird wegen Prostatakrebs behandelt

Quelle: Agence-France-Presse
Letzte Aktualisierung: 10.01.2024 - 00:18 Uhr

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist nach Angaben des Pentagon an Prostatakrebs erkrankt - worüber das Weiße Haus allerdings erst einen Monat nach der Diagnose unterrichtet wurde. US-Präsident Joe Biden sei "heute Morgen vom Stabschef informiert" worden, erklärte das Weiße Haus am Dienstag. Die tagelange Ungewissheit über Austins Erkrankung hatte scharfe Kritik der oppositionellen Republikaner ausgelöst.

Das Versäumnis sei "nicht optimal", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. "Das ist nicht die Art und Weise, wie das passieren sollte (...). Wir wollen sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt", betonte er.

Das Pentagon teilte am Dienstag mit, der Krebs sei bei dem 70-jährigen Austin im Frühstadium entdeckt worden, die Heilungsaussichten seien "hervorragend". Austin befindet sich seit dem Neujahrstag im Krankenhaus, zu der Art seiner Erkrankung hatte die US-Regierung bisher keine Angaben gemacht.

Am 5. Januar hatte das Verteidigungsministerium erklärt, dass Austin vier Tage zuvor "wegen Komplikationen nach einem kürzlich vorgenommenen medizinischen Eingriff" ins Walter-Reed-Militärkrankenhaus nahe Washington eingeliefert worden sei. 

Nach Angaben von zwei seiner behandelnden Ärzte im Walter-Reed-Militärkrankenhaus wurde Austins Prostatakrebs bei einer Routineuntersuchung Anfang Dezember entdeckt. Demnach wurde er am 22. Dezember operiert. 

Das Weiße Haus erfuhr jedoch erst am 4. Januar vom Krankenhausaufenthalt des Verteidigungsministers - in einer Zeit militärischer Konflikte in der Ukraine und in Nahost, in der Biden eine Reihe von Militäraktionen etwa im Irak angeordnet hat. Der 81 Jahre alte Demokrat Biden kämpft bei der Präsidentschaftswahl in den USA Anfang November um seine Wiederwahl. 

Die tagelange Ungewissheit über Austins Erkrankung hatte scharfe Kritik der oppositionellen Republikaner ausgelöst. Aus ihren Reihen war der Rücktritt oder die Entlassung des Pentagon-Chefs gefordert worden. 

Nun teilte das Pentagon konkret mit, dass Austin nach einer vorherigen Behandlung wegen Prostatakrebs wieder ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Grund seien "Komplikationen" gewesen, darunter Übelkeit sowie heftige Unterleibs-, Hüft- und Beinschmerzen. Austin sei auf die Intensivstation gebracht worden.