Psychische Gesundheit: Studie sieht Wissenslücken beim Umgang mit Hilfsangeboten
Fast neun von zehn Deutschen haben einer Studie zufolge große Wissenslücken beim Umgang mit Hilfen bei psychischen Erkrankungen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Technischen Universität München und der "Apotheken Umschau", die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. So gaben 86 Prozent der Befragten an, nicht zu wissen, wann bei psychischen Problemen Hilfe in Anspruch genommen werden sollte und wie sie Unterstützungsangebote finden können.
Für die repräsentative Studie wurden im Juli und August bundesweit 2000 Menschen befragt. Mehr als zwei Drittel (69,1 Prozent) gaben demnach an, dass sie nur "sehr schwierig" beurteilen können, ob Informationen zu psychischen Problemen frei von kommerziellen Interessen sind.
Ebenfalls rund zwei Drittel (68,3 Prozent) haben große Probleme beim Urteil darüber, wann eine professionelle Einschätzung für Anzeichen von psychischen Erkrankungen nötig wäre. Ebenso viele haben nach eigenen Angaben Schwierigkeiten bei der Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit von Informationen über psychische Erkrankungen in den Medien.
Die geringe Gesundheitskompetenz zeige, dass es ein grundlegendes Problem in Deutschland gebe, erklärte Studienautor Kai Kolpatzik. "Der Handlungsdruck, neue Ansätze und Lösungen zu entwickeln, ist jetzt groß - dringlicher kann ein Ergebnis nicht ausfallen."