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Schutz vor schweren RSV-Infektionen: Stiko empfiehlt Impfung von Neugeborenen

Quelle: Agence-France-Presse
Letzte Aktualisierung: 27.06.2024 - 15:10 Uhr

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat für Neugeborene und wenige Monate alte Säuglinge eine vorbeugende Impfung zum Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen durch RSV empfohlen. Der monoklonale Antikörper Nirsevimab soll einmalig in der ersten von Neugeborenen und Säuglingen erlebten RSV-Saison gegeben werden, also üblicherweise zwischen Oktober und März, wie die Stiko am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Dadurch sollen insbesondere durch Respiratorische Synzytialviren (RSV) ausgelöste Krankenhausaufenthalte und Todesfälle verhindert sowie stationäre und ambulante Versorgungsengpässe vermieden werden. Im Winter 2022 stieg die Zahl der Klinikbehandlungen bei Neugeborenen und Säuglingen wegen akuter, durch RSV ausgelöster Atemwegserkrankungen in Deutschland deutlich. Mediziner führten dies auf Nachholeffekte nach der Coronapandemie zurück.

RSV ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der normalerweise nur milde Symptome auslöst. Er kann aber insbesondere bei Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie bei Neugeborenen und Säuglingen schwere Atemwegserkrankungen verursachen.

Bei Säuglingen in Deutschland sind RSV-Infektionen die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen. Sie sind vor allem in ihren ersten sechs Lebensmonaten besonders gefährdet, schwer an RSV zu erkranken. Die große Mehrheit der schweren RSV-Erkrankungen tritt bei zuvor gesunden Säuglingen auf.

Empfohlen wird die Prophylaxe mit Nirsevimab der Stiko zufolge auch insbesondere für Neugeborene und Säuglinge mit einem Risiko für eine schwere RSV-Infektion, wie zum Beispiel bei Frühgeburten oder schweren Herzfehlern.

Zwischen April und September geborene Babys sollen Nirsevimab demnach möglichst im Herbst vor Beginn ihrer ersten RSV-Saison erhalten. Neugeborene, die während der RSV-Saison geboren werden, sollen die Impfdosis möglichst rasch nach der Geburt bekommen.

Es ist das erste Mal, dass die Stiko eine Prävention mit sogenannten monoklonalen Antikörpern standardmäßig empfiehlt. Monoklonale Antikörper sind im Labor hergestellte Proteine, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützen sollen. Nirsevimab ist der Stiko zufolge sicher und wird in der Regel gut vertragen.