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Studie: Medikament kann Anteil "ewiger Chemikalien" im Blut senken

Quelle: Agence-France-Presse
Letzte Aktualisierung: 29.02.2024 - 17:15 Uhr

Ein eigentlich zur Senkung erhöhter Blutfettwerte eingesetztes Medikament kann einer Studie zufolge auch den Anteil der als ewige Chemikalien bekannten PFAS im Blut deutlich senken. Wie der Mediziner Morten Lindhardt von der Universität im dänischen Holbaek berichtete, sank in der Studie der PFAS-Gehalt im Blutplasma von Probanden bei der Anwendung des Medikaments Colestyramin innerhalb von drei Monaten um 63 Prozent. Etwa drei Prozentpunkte davon seien dem Chemikalien-Abbau über die Zeit zuzuschreiben, die übrigen 60 Prozentpunkte dem Medikament. 

Damit werden die ewigen Chemikalien im Blut mit dem Medikament 20-mal schneller abgebaut als ohne, wie aus der in der Zeitschrift "Environment International" veröffentlichten Studie hervorgeht. Damit könnte das Medikament beispielsweise bei Patienten, die einer hohen Belastung mit PFAS ausgesetzt seien, eine aussichtsreiche Behandlungsmöglichkeit bieten, erklärte Studienleiter Lindhardt.

PFAS-Stoffe kommen in einer breiten Palette an Produkten vor, unter anderem in Lebensmittelverpackungen, Teppichen, Baumaterialien und Kosmetika. Auch im Trinkwasser wurden sie schon nachgewiesen. Die Chemikalien werden "ewig" genannt, weil sie in der Umwelt nicht abgebaut werden. Auch im menschlichen Körper können sie sich anreichern und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.