TK-Report: Besonders jüngere Menschen leiden unter Einsamkeit
Besonders jüngere Menschen in Deutschland leiden unter Einsamkeit. In einer am Mittwoch von der Techniker Krankenkasse (TK) in Berlin veröffentlichten Studie gaben 68 Prozent der 18- bis 39-Jährigen an, sich häufig oder zeitweise einsam zu fühlen. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) fühlt sich durch Einsamkeit stark belastet. Bei den 40- bis 59-Jährigen sowie den über 60-Jährigen sind es jeweils nur 19 beziehungsweise 21 Prozent.
Insgesamt leiden über alle Altersgruppen hinweg 58 Prozent der Menschen unter einem Gefühl der Einsamkeit. Für vier Prozent ist Einsamkeit sogar ein häufiger Begleiter. 13 Prozent fühlen sich manchmal einsam und 41 Prozent eher selten.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte für den TK-Einsamkeitsreport im Mai 2024 bundesweit insgesamt rund 1400 Menschen ab 18 Jahren. Dabei wurde deutlich, dass das Thema immer noch ein großes Tabu ist, besonders bei Männern. Nur 22 Prozent der männlichen Befragten, die das Gefühl der Einsamkeit kennen, geben demnach an, dass sie zumindest manchmal mit anderen darüber reden. Bei den Frauen sind dies 40 Prozent.
Jeder dritte Mann (33 Prozent) und jede fünfte Frau (20 Prozent) vertrauten sich sogar noch nie jemandem an. Als Gründe geben 58 Prozent der Betroffenen, die nicht darüber sprechen, an, niemandem zur Last fallen zu wollen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) glaubt nicht, dass das hilft, und für 29 Prozent ist das Bekenntnis zur Einsamkeit unangenehm.
"Chronische Einsamkeit kann auf Dauer körperlich und psychisch krank machen", warnte TK-Chef Jens Baas. Dies legten auch Ergebnisse der Forsa-Befragung nahe. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten, die sich häufig oder manchmal einsam fühlen, bewerten ihre Gesundheit demnach als weniger gut oder schlecht. Bei jenen, die sich selten oder nie einsam fühlen, sind es nur 13 Prozent. Symptome wie Stress und Erschöpfung, Müdigkeit, gedrückte Stimmung sowie Schlafstörungen treten demnach bei einsamen Menschen deutlich häufiger auf.