Umfrage: Jeder Dritte klagt über gesundheitliche Probleme nach Zeitumstellung
Jeder Dritte klagt laut einer Umfrage über körperliche oder psychische Beschwerden nach der Zeitumstellung. Mit 33 Prozent liegt der Wert sogar auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Freitag in Hamburg mitteilte. 2013 berichtete nur etwa jeder Vierte (24 Prozent) von gesundheitlichen Problemen.
Forsa befragte vom 26. bis 28. September bundesweit rund tausend Menschen. Nur jeder oder jede fünfte Befragte (20 Prozent) hält die regelmäßige Zeitumstellung demnach für sinnvoll. Mehr als drei Viertel würden sie abschaffen wollen.
Am kommenden Sonntag werden nachts die Uhren von drei auf zwei Uhr zurückgestellt. Ab dann gilt in allen Ländern Europas wieder die Winter- beziehungsweise Normalzeit. Mehr als drei Viertel derjenigen, die schon einmal Probleme nach der Zeitumstellung hatten, fühlen sich nach eigenen Angaben schlapp und müde (82 Prozent). Zwei Drittel (68 Prozent) beklagen Einschlafprobleme und Schlafstörungen.
44 Prozent können sich nach der Zeitumstellung schlechter konzentrieren, mehr als ein Drittel (37 Prozent) fühlt sich gereizt. Fast jeder Fünfte gibt sogar depressive Verstimmungen an. Ein Viertel kam nach der Zeitumstellung schon einmal zu spät zur Arbeit. Frauen leiden insgesamt deutlich häufiger unter Gesundheitsproblemen (39 Prozent) als Männer (26 Prozent)
Besonders niedrig ist die Zustimmung zur Zeitumstellung in Ostdeutschland - dort hält nur knapp jeder und jede Zehnte diese für sinnvoll. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg liegt der Zustimmungswert bei 28 Prozent und damit bundesweit an der Spitze.
In der Bundesrepublik Deutschland sowie fast zeitgleich in der DDR wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise eingeführt. Ziel war es, dadurch Energie zu sparen. Doch Energiespareffekte sind laut Analysen kaum nachweisbar.
Eigentlich war die Abschaffung der Zeitumstellung bereits vergangenes Jahr geplant. Das sah ein Beschluss des Europäischen Parlaments vor. Bisher fehlen jedoch weitere konkrete Planungen auf EU-Ebene. Für eine endgültige Abschaffung wäre ein Beschluss des Rats der Europäischen Union nötig.