UNO: Stopp von US-Hilfen gefährdet Fortschritte bei Müttersterblichkeit

Quelle: Agence-France-Presse
Letzte Aktualisierung: 07.04.2025 - 09:50 Uhr

Der Stopp der US-Auslandshilfen könnte nach Angaben der UNO zusätzliche Fälle von Müttersterblichkeit zur Folge haben. Wie aus einem am Montag veröffentlichten UN-Bericht hervorgeht, ist die Zahl von Todesfällen bei Müttern während der Schwangerschaft, der Geburt sowie kurz danach seit der Jahrtausendwende zwar um 40 Prozent gesunken, stagnierte jedoch zuletzt. Angesichts der drastischen US-Kürzungen warnen die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UN-Kinderhilfswerk Unicef sowie der UN-Bevölkerungsfond UNFPA vor Rückschritten.

Frauen haben dem WHO-Bericht zufolge heute zwar bessere Chancen, eine Schwangerschaft zu überleben, als jemals zuvor. Doch die Geschwindigkeit der Fortschritte "hat sich fast bis zum Stillstand verlangsamt, in einigen Regionen sind wir bereits auf dem Rückgang", erklärte die Leiterin der Abteilung für Sexual- und Reproduktionsgesundheit der WHO, Pascale Allotey. 

"Alle zwei Minuten" sterbe eine Frau bei der Schwangerschaft oder Geburt. Für das Jahr 2023 nennt der WHO-Bericht 260.000 gemeldete Todesfälle. Laut Allotey sind die "meisten Todesfälle bei Müttern vermeidbar". 

Kurz nach seinem Amtsantritt im Januar hatte US-Präsident Donald Trump den Austritt seines Landes aus der WHO verkündet. Die USA waren bislang der größte Geldgeber der UN-Organisation. Zudem fror er einen Großteil der US-Auslandshilfen ein, darunter Hilfen für Gesundheitsprogramme. 

Laut WHO haben die US-Kürzungen bereits dazu geführt, dass Gesundheitseinrichtungen weltweit schließen mussten, Gesundheitspersonal entlassen wurde und die Versorgungsketten lebensrettender medizinischer Güter und Medikamente unterbrochen wurde. Darunter seien auch zur Behandlung von Malaria, Präemklampsie und Blutungen benötigte Mittel - allesamt Hauptursachen für Todesfälle bei Müttern.

"Die Daten verdeutlichen, wie gefährlich eine Schwangerschaft in weiten Teilen der Welt auch heute noch ist", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Insbesondere in Ländern, in denen die Müttersterblichkeit bereits alarmierend hoch sei, könnte sich die Situation weiter verschlechtern. Rund 70 Prozent der Fälle betreffen demnach Länder südlich der Sahara. "Neben dem Zugang zu qualitativ hochwertiger Geburtshilfe ist es entscheidend, die Rechte von Frauen und Mädchen auf Gesundheit und Geburtenkontrolle zu stärken", sagte Tedros.