Frau verwendet Zahnseide zur Zahnpflege
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10 Tipps zur richtigen Zahnpflege

Von: Barmer, GABA elmex Forschung, Silke Schwertel (geb. Hamann) (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 02.11.2020

Schöne und gesunde Zähne erfordern die richtige Zahnpflege. Wenn man weiß, wie man seinen Zähnen etwas Gutes tut, ist es eigentlich ganz einfach. Wir haben zehn Zahnpflegetipps für Sie zusammengestellt.

Warum ist Zahnpflege so wichtig?

Wie Studien gezeigt haben, ist die richtige Mundhygiene nicht nur entscheidend für die Gesundheit im Mund, sondern für die Gesundheit des gesamten Körpers. Denn die schädlichen Plaque-Bakterien und die entzündungsfördernden Botenstoffe, die Folge unzureichender Zahnpflege sein können, können nicht nur Probleme im Mund, wie Karies oder Zahnfleischentzündungen, verursachen. Sie können auch über den Blutkreislauf an andere Stellen des Körpers gelangen und dort Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.

Dies zeigt, wie wichtig es ist, der richtigen Zahnpflege genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Die folgenden Tipps zeigen Ihnen, wie es geht!

1. Mindestens zweimal täglich Zähne putzen

Morgens und abends sollten Sie etwa eine halbe Stunde nach den Mahlzeiten gründlich und ausdauernd die Zähne putzen. Aber Vorsicht: Nach dem Genuss von säurehaltigen Lebensmitteln (zum Beispiel Fruchtsäften oder Spinat) sollte man nie direkt die Zähne putzen, da der Zahnschmelz dann besonders empfindlich ist.

2. Die richtige Putztechnik

Damit Zähneputzen auch wirklich effektiv schützt, kommt es vor allem auf die richtige Putztechnik an. Denn die falsche Putztechnik oder zu intensives Schrubben können den Abbau des Zahnschmelzes fördern und das Zahnfleisch irreparabel schädigen.

Beim Zahnarztbesuch kann man sich die richtige Putzmethode erklären und zeigen lassen. Einfach und wirkungsvoll ist die sogenannte "Rot-Weiß-Technik", also vom Zahnfleisch zum Zahn, damit man sich das Zahnfleisch nicht "wegschrubbt".

Das Zähneputzen sollte mindestens drei Minuten dauern – am besten immer in der gleichen Reihenfolge, so wird keine Stelle vergessen:

  • Beginnen sollten Sie Ihre Zahnputz-Routine immer an derselben Stelle und putzen Sie dann Abschnitt für Abschnitt.
  • Reinigen Sie zuerst die Außenflächen, dann die Innenflächen – jeweils immer zwei bis drei Zähne auf einmal.
  • Anschließend folgen die Kauflächen, wobei die Borsten der Zahnbürste senkrecht aufliegen sollten.
  • Vergessen Sie nicht die Backenzähne, einschließlich der Flächen hinter dem letzten Zahn.

3. Die richtige Zahnbürste

Hier ein paar Tipps für die Auswahl der richtigen Zahnbürste:

  • Kurzkopfbürsten erreichen auch die hinteren Backenzähne gut.
  • Die Bürste sollte über drei bis vier Borstenreihen verfügen und gut in der Hand liegen – das garantiert optimale Führung.
  • Mittelharte, abgerundete Borsten aus Kunststoff verhindern Verletzungen des Zahnfleisches.
  • Verwenden Sie keine Naturborsten, darin sammeln sich Bakterien an.
  • Spätestens nach zwei bis drei Monaten sollte man eine neue Bürste kaufen. Die alte entfernt 30 Prozent weniger Zahnbelag und steckt voller Bakterien. Das gilt besonders nach Erkrankungen im Mundraum, etwa einer Pilzinfektion wie Mundsoor oder einer Zahnfleischentzündung.

Elektrische Zahnbürsten jüngerer Generation reinigen besser als Handbürsten. Sie sind für Kinder besonders geeignet: Die schnellen, automatischen Bewegungen der Bürste vereinfachen das Putzen. Und das bei einer Putzdauer von nur zwei Minuten.

4. Die richtige Zahnpasta

Zahncreme sorgt für frischen Atem und erhöht deutlich den Reinigungseffekt der Bürste, daher sollten Sie Ihre Zähne niemals ohne Zahnpasta putzen. Fluoridierte Zahnpasta verringert nachweislich die Neubildung von Karies. Zahncremereste sollte man nach dem Putzen mit ein wenig Wasser ausspucken.

5. Fluorid zur Zahnpflege

Fluorid verbessert wesentlich die Widerstandsfähigkeit der Zahnoberfläche gegen Karies, denn es hemmt den Stoffwechsel der Bakterien und macht die Zähne resistenter gegen Säuren. Wichtige Tipps zur richtigen Fluorid-Versorgung:

  • Die Verwendung von fluoridiertem Jodsalz beim Kochen und Backen beugt Karies und Kropfbildung vor.
  • Kleinkinder können in Absprache mit dem Kinderarzt zusätzlich regelmäßig mit Fluoridtabletten versorgt werden.
  • Auch bei der Zahnpflege zu Hause sollten Sie fluoridierte Spülungen oder Gels verwenden.

6. Zahnseide und andere Helfer zur Zahnpflege

Gerade in den Zahnzwischenräumen sammeln sich leicht Bakterien an. Die schwer zugänglichen Bereiche sollte man täglich mit Zahnseide oder einer Zahn-Zwischenraumbürste (Interdentalbürste) reinigen. Beides ist in der Drogerie oder Apotheke erhältlich.

Auch Mundduschen und Mundspülungen sind praktische Helfer, die bei der Zahnpflege unterstützend zum Einsatz kommen können. Das Zähneputzen ersetzen können sie jedoch nicht.

Zur Zungenreinigung werden oft Zungenschaber empfohlen, doch auch die Rückseite der Zahnbürste kann zum Einsatz kommen – einige Modelle sind dafür extra mit Gummi-Lamellen versehen. Ob das Reinigen der Zunge jedoch tatsächlich die Bakterienanzahl im Mund reduziert, ist umstritten. In einer Studie konnte diese Wirkung nicht bestätigt werden.

7. Die richtige Ernährung für die Zähne

Folgende Ernährungstipps helfen, die Zähne zu schützen:

  • "Kauaktive" Nahrungsmittel als Zwischenmahlzeit (Äpfel, Möhren, Nüsse, Sellerie) regen den Speichelfluss an – Speichel spült und härtet die Zähne und neutralisiert Säuren. Das gründliche Kauen harter Lebensmittel massiert zudem das Zahnfleisch und fördert dessen Durchblutung.
  • Eine ballaststoffreiche Ernährung (zum Beispiel frisches Obst, Getreideprodukte, rohes Gemüse) wirkt sich auch positiv auf die Zahngesundheit aus.
  • Achten Sie darauf, ausreichend Kalzium zu sich zu nehmen. Der Mineralstoff kräftigt die Zähne.
  • Auch Vitamine sind wichtig: Vitamin A fördert die Wachstums- und Erneuerungsprozesse der Mundschleimhaut. Vitamin C stärkt die Festigkeit der Zähne, da es für die Kollagenbildung des Zahnfleischs benötigt wird. Vitamin D wird für die Einlagerung von Kalzium und Phosphat in den Knochen und Zähnen benötigt und trägt daher zu Zahnwachstum und Zahnhärtung bei.
  • Als Lieferant von Kalzium, Phosphat und dem Protein Kasein ist Käse ein Lebensmittel, das den Zahnschmelz kräftigen kann.
  • Achtung bei säurehaltigen Nahrungsmitteln, da Säuren die Mineralstoffe aus der Zahnoberfläche lösen können. Aufpassen sollten Sie beispielsweise bei Fruchtsäften, Zitrusfrüchten, Essig oder Cola.
  • Vorsicht ist auch bei Keksen, Fruchtgummis und anderen Lebensmitteln geboten, die gerne an den Zähnen kleben bleiben und so Bakterien Nahrung bieten.

8. Zucker reduzieren

Untersuchungen zeigen, dass wir am Tag mehr Zucker zu uns nehmen, als gut für uns ist. Weniger Süßes bedeutet weniger Plaquebakterien. Vorsicht bei Kinderprodukten: Sie haben oft einen höheren Zuckergehalt, als man vermuten würde. Auch in Fertigprodukten, Fruchtjoghurt oder Ketchup steckt oft ein unerwartet hoher Zuckergehalt.

Eine gute Alternative zum Naschen sind zuckerfreie Knabbereien oder Süßigkeiten mit Zuckeraustauschstoffen.

Auch bei der Auswahl von Getränken sollten Sie auf einen niedrigen Zuckergehalt achten: Softdrinks, Limonaden und viele Fruchtsäfte haben einen hohen Zuckergehalt. Trinken Sie besser ungesüßten Tee, Mineralwasser oft Saftschorlen.

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9. Kaugummi: Zähneputzen für unterwegs

Wer ständig unterwegs ist, hat wenig Zeit zum Zähneputzen. Dann hilft es, nach dem Essen einen Zahnpflege-Kaugummi zu kauen – die angeregte Speichelproduktion schützt vor Karies & Co. Wichtig ist aber, dass es sich um einen zuckerfreien Kaugummi handelt. Als besonders wirksam gelten Kaugummis mit Xylit.

10. Vorsorge: Mindestens zweimal im Jahr zum Zahnarzt

Bei der Vorsorge-/Kontrolluntersuchung wird der Mundraum gründlich durchgecheckt. Folgendes gehört zur Behandlung beim Zahnarzt:

  • Beratung
  • Früherkennung von Karies und Zahnfleischerkrankungen inklusive Behandlung, zum Beispiel Versiegelung kariesgefährdeter Fissuren
  • Entfernung von Zahnstein

Wer zweimal im Jahr seinen Zahnarzt aufsucht, kann der Entstehung von Krankheiten im Mundraum meist gut vorbeugen. Der Eintrag aller Vorsorgeuntersuchungen ins Bonusheft (kostenlos beim Zahnarzt erhältlich) kann zudem helfen, Kosten zu sparen, sollte es doch einmal zu Problemen kommen.

Ein bis zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch zu nehmen, kann sich lohnen – auch wenn die Krankenkasse die Kosten nicht immer übernimmt. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Zahnarzt beraten.

Wichtig ist: Bei Zahnschmerzen oder Veränderungen am Zahnfleisch sollten Sie Ihren Zahnarzt schnellstmöglich aufsuchen und nicht bis zum nächsten Vorsorgetermin warten.

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