Mann betrachtet Schuppen auf Kopfhaut
© istockphoto, diego_cervo

9 Tipps gegen Kopfschuppen

Von: Dagmar Reiche (Ärztin und Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 24.04.2019 - 16:47 Uhr

Viele kennen das nervige Problem: Dunkle Kleidungstücke sind tabu – auf ihnen zeigen sich nämlich die hellen Schuppen, die ständig von der Kopfhaut rieseln, besonders gut. Schuppen sind zwar kosmetisch störend, aber meist harmlos.Denn die Kopfhaut ist – wie die übrige Haut auch – einem ständigen Erneuerungsprozess unterworfen. Normalerweise brauchen neue Hautzellen etwa vier Wochen, um an die Hautoberfläche zu gelangen und dort als Schuppen abgestoßen zu werden. Diese Abschilferung ist also normal, kann aber bei bestimmten Störungen oder Krankheiten verstärkt auftreten. Durch eine ständige Zellerneuerung und die schnellere Abstoßung der Hornzellen kann es zu Kopfschuppen kommen, die teilweise auch vom bloßen Auge gesehen werden können.

Warum entstehen Kopfschuppen?

Schuppen können durch ganz unterschiedliche Faktoren hervorgerufen werden – die Auslöser im Einzelnen können oft nicht geklärt werden. Zu den Ursachen zählen unter anderem:

  • eine erbliche Veranlagung
  • die Neigung zu vermehrter Talgproduktion (Seborrhöe)
  • Hormonschwankungen
  • Stress
  • klimatische Bedingungen (zum Beispiel trockene Heizungsluft im Winter)
  • die falsche Haarpflege

Auch ein Hefepilz namens Pityrosporum ovale kann zu dem lästigen Übel führen. Auf der Kopfhaut – wie auch auf der gesamten Haut – befinden sich Pilze und Bakterien, die für ein gesundes Hautklima unerlässlich sind. Sie werden durch ein ausgeklügeltes Regelsystem im Gleichgewicht gehalten. Unter dem Einfluss bestimmter Faktoren kann das Wachstum des Hefepilzes jedoch unkontrolliert zunehmen. Besonders gut gedeiht der Pilz, wenn die Talgdrüsen viel Talg produzieren.

Schuppen: Was tun?

Um der übermäßigen Besiedelung mit Pityrosporum ovale Einhalt zu gebieten, hilft nur die Bekämpfung der Ursache. Hierfür gibt es in Apotheken spezielle entfettende Shampoos, die Mittel enthalten, die dem Pilzwachstum entgegenwirken.

Die hohe Rückfallquote bei der Behandlung von Kopfschuppen stellt ein großes Problem dar, weshalb zunächst eine kurmäßige (zweimal wöchentlich für drei bis fünf Minuten über etwa vier Wochen) und anschließend vorbeugende Anwendung (einmal pro Woche bis zu einem halben Jahr) empfohlen wird.

Zwischen den einzelnen Behandlungen wäscht man das Haar mit einem normalen, sehr milden Shampoo. Im Gegensatz zu anderen Pilzerkrankungen des Körpers sind die Hefepilze, die zu Kopfschuppen führen, ungefährlich und nicht ansteckend. Dennoch sollte etwas dagegen unternommen werden.

Wie halten Sie sich im Winter fit?
Joggen
6%
Fitnessstudio
16%
Mit dem Rad zur Arbeit
5%
Vereinssport
10%
Spazierengehen
32%
Ich bin und bleibe unfit.
31%
Mehr Umfragen

9 hilfreiche Tipps gegen Schuppen

Gegen Schuppen kann man einiges tun. Jedoch muss jeder für sich selbst herausfinden, was am besten hilft. Diese Anti-Schuppen-Tipps können Ihnen dabei helfen:

  1. Shampoo gut ausspülen. Auf zu heißes Wasser beim Haarewaschen sowie heißes Föhnen verzichten, das reizt die Kopfhaut noch mehr. Die Haare soweit möglich am besten an der Luft trocknen lassen. Regelmäßiges Bürsten verteilt den Talg von der Kopfhaut im Haar und entzieht dem Hefepilz damit seine Nahrung.
  2. Auch wenn die Kopfhaut juckt, gilt es, das Kratzen zu vermeiden. Im schlimmsten Fall kann es sonst zu Wunden kommen, die Entzündungen und Infektionen der Kopfhaut nach sich ziehen können.
  3. Aggressive Mittel, die die Kopfhaut reizen, sollten komplett gemieden werden.
  4. Stress so gut es geht vermeiden oder zumindest reduzieren, da es in "stressigen Zeiten" leichter zu Schuppen kommen kann.
  5. Zuckerhaltige Speisen reduzieren, da Zucker das Wachstum von Pilzen begünstigen kann.
  6. Für die Haarwäsche der einfachen Kopfschuppen sind Shampoos geeignet, die rückfettend wirken und die gesteigerte Zellneubildung unterbinden. Dazwischen immer ein mildes Shampoo verwenden. Der Grund: Anti-Schuppen-Shampoos trocknen die Kopfhaut häufig noch zusätzlich aus und verstärken so die Schuppenbildung. Deshalb nicht ständig anwenden.
  7. Sonne hilft gegen Schuppen – deshalb viel frische Luft an Haut und Haar lassen.
  8. Gönnen Sie sich täglich eine Kopfmassage – ein gut durchblutete Kopfhaut entwickelt weniger Schuppen.
  9. Versuchen Sie die Einnahme von Schüßler-Salzen® – täglich 20 Tbl. Nr. 8 Natrium chloratum; Löwenzahn- oder Schachtelhalmtee (3- bis 5-mal tgl. 1 Tasse) unterstützen Ihren Haarstoffwechsel.

Übrigens: Apfelessig gilt als wirksames Hausmittel gegen Schuppen. Dazu verdünnt man den Essig im Verhältnis 1:1 mit Wasser und massiert die Mixtur vor oder nach der Haarwäsche in die Kopfhaut ein. Danach gründlich mit Wasser ausspülen – der Geruch verfliegt nach dem Trocknen der Haare.

Wegen Kopfschuppen zum Arzt?

Kopfschuppen lassen sich in der Regel gut selbst therapieren. Wenn die Kopfhaut allerdings entzündet ist und gerötet aussieht, nässt, von Krusten bedeckt wird oder sogar Haare ausfallen, sollte man den Hautarzt aufsuchen.

Auch gleichzeitige Hautveränderungen an anderen Körperregionen oder wenn die Schuppen sich auch mit einem Shampoo nicht bekämpfen lassen, sollte Anlass zu einem Arztbesuch sein.