Parmesan ist ein beliebter Käse
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Schließt Käse wirklich den Magen?

Von: Gesundheit-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 10.10.2018

Eine Redewendung, die angeblich von Plinius, einem römischen Schriftsteller stammt, besagt, dass Käse den Magen schließt. Aus zwei Gründen soll dem Käse diese Funktion zukommen. 

Das Gerücht um den Käse

Käse soll, und daher stammt wohl auch die Redewendung, überschüssige Magensäure abpuffern. Das Eiweiß im Käse sei für diese scheinbare Pufferfunktion verantwortlich. Zuviel an Magensäure birgt die Gefahr des Rückflusses dieser in die Speiseröhre. Dort kann sie großen Schaden anrichten, da die Schleimhaut der Speiseröhre gegen den Säureangriff nicht gewappnet ist.

Menschen, die unter Sodbrennen oder saurem Aufstoßen leiden, kennen das Gefühl, eine Mahlzeit "mehrmals" zu verspeisen. Für diese wäre es durchaus hilfreich, wenn Käse das Mahl tatsächlich beenden und als eine Art zeitweilige Versiegelung dienen würde.

In früheren Zeiten wurden Patienten, die an Sodbrennen litten, tagelang mit Milch ernährt. Der Irrglauben, Eiweiß in der Milch würde die Magensäure abpuffern, war schuld daran.

Die Wahrheit

Heute ist bekannt, dass eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Käse zu den säurebildenden Nahrungsmitteln gehören und folglich dem Pufferprozeß kontraproduktiv gegenüber stehen.

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Weitere Spekulationen

Vielleicht galt diese Redewendung aber auch dem Verschluß des Magenausgangs und gar nicht dem Mageneingang. Somit würde Käse die Pforte vom Magen in den Darm verschließen und die nach einem Mahl beginnende Verdauung verzögern. Dem Fettgehalt im Käse würde diese "Verschlußkraft" zukommen. Der Magen läßt sich für die Abgabe von fetthaltigen Mahlzeiten an den Darm wesentlich mehr Zeit, als für kohlenhydrat- oder eiweißhaltige Mahlzeiten. Dies steigert das Sättigungsgefühl.

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Was der Käse wirklich kann

Genug der Spekulationen. Eins haben Wissenschaftler herausgefunden: Käse hat eine protektive Wirkung bei Karies. Hier fällt dem im Käse reichlich vorkommenden Calcium und dem Phosphat die bedeutende Rolle zu. Diese beiden Mineralstoffe härten den Zahnschmelz und schützen den Zahn vor aggressiven Einflüssen. Von daher: Gönnen Sie sich ruhig ein Stück Käse zum Nachtisch, wenn es Ihnen schmeckt und bekommt!

Kleine Lektion von unseren französischen Nachbarn: Dort ist es üblich, einen Käsehappen am Ende einer Mahlzeit zu genießen. Die Franzosen wissen, dass im Käse nicht mit Fett gespart werden sollte, da dieser ein Geschmacksträger ist. Somit laufen sie mit dem "Käse danach" nicht Gefahr, sich mit dem kalorienreichen Leckerbissen schon vorher satt zu essen.

Tipp: Nehmen Sie den Käse rechtzeitig aus dem Kühlschrank, denn er schmeckt nur richtig gut bei Raumtemperatur!