Mann und Frauen schauen auf eine Weltkugel
© Getty Images/FilippoBacci

Wie viele Frauen und Männer gibt es auf der Welt?

Von: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 09.06.2023

Nach Angaben der Vereinten Nationen leben heute mehr Männer als Frauen auf der Erde. Von den acht Milliarden Menschen sind 50,3 Prozent männlich und 49,7 Prozent weiblich (Stand: 2022). Das heißt, im Jahr 2022 gab es etwa 4.024.000.000 Männer und Jungen und 3.976.000.000 Frauen und Mädchen auf der Welt. Die Hauptursache für dieses Ungleichgewicht ist das zahlenmäßig ungleiche Verhältnis der Geschlechter bei der Geburt: Auf 100 neugeborene Mädchen kommen ungefähr 105 Jungs. Aber auch die Bevorzugung der Geburt eines Jungen in entwicklungsschwächeren Ländern könnte zu diesem Ungleichgewicht geführt haben.

Kennen Sie Ihre Blutgruppe?
Ja
52%
Nein
48%
Mehr Umfragen

Mehr ältere Frauen durch geschlechtsspezifische Alterserwartung

Mit fortschreitendem Alter verändert sich jedoch das Verhältnis der Geschlechter innerhalb der Altersgruppen. Denn Männer sterben aufgrund ihrer niedrigeren Lebenserwartung früher als Frauen. Weltweit waren im Jahr 2022 etwa 55,7 Prozent der Menschen über 65 Jahre weiblich. In einer "älteren" Bevölkerung mit einem relativ hohen Anteil an alten Menschen – wie zum Beispiel in den europäischen Ländern und den USA – gibt es daher mehr Frauen als Männer.

In einer Bevölkerung mit einer niedrigeren Lebenserwartung und – was bedeutend schwerer wiegt – einer höheren Fertilität ist der Anteil der jungen Altersgruppen erheblich höher. Junge Menschen bilden die breite Basis der Bevölkerungspyramide in vielen Entwicklungsländern. In diesen jungen Altersgruppen gibt es mehr Jungen als Mädchen und daher insgesamt mehr Männer als Frauen.

Mehr Männer in einigen Regionen der Welt

Die Diskriminierung von Mädchen und Frauen führt in einigen Regionen der Welt zu einem gravierenden Missverhältnis zwischen der Zahl von Männern und Frauen. In Asien gibt es zum Beispiel einen deutlichen Männerüberschuss. So kommen beispielsweise in Indien statistisch gesehen auf 100 weibliche Geburten 106 bis 107 männliche Geburten.

Nach wie vor wird die Geburt eines Mädchens von vielen indischen Familien als eine Belastung angesehen, vor allem weil Eltern bei der Heirat ihrer Tochter traditionell eine hohe Mitgift bezahlen müssen. Viele Eltern ziehen es daher vor, eine Schwangerschaft abzubrechen, anstatt ein Mädchen zu bekommen. Mädchen werden zudem schlechter ernährt und medizinisch versorgt als ihre Brüder.