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Tee als Hausmittel: Welcher Tee ist gut für was?
Kaum ein Getränk ist weltweit so beliebt wie der Tee: In England wird er traditionell um vier Uhr mit Teegebäck gereicht, im asiatischen Raum haben Teehäuser und Teezeremonien einen hohen Stellenwert und etwa 50.000 Tonnen Tee werden jedes Jahr nach Deutschland importiert. Aber Tee ist noch viel mehr als ein schmackhaftes Getränk – als Hausmittel hilft er gegen allerlei Beschwerden: von Husten über Erkältung bis hin zu Übelkeit und Bindehautentzündung. Aber nicht jeder Tee ist gegen alles wirksam. Welcher Tee bei welchen Beschwerden getrunken werden sollte, erfahren Sie in unserer Fotostrecke.
Kaum ein Getränk ist weltweit so beliebt wie der Tee: In England wird er traditionell um vier Uhr mit Teegebäck gereicht, im asiatischen Raum haben Teehäuser und Teezeremonien einen hohen Stellenwert und etwa 50.000 Tonnen Tee werden jedes Jahr nach Deutschland importiert. Aber Tee ist noch viel mehr als ein schmackhaftes Getränk – als Hausmittel hilft er gegen allerlei Beschwerden: von Husten über Erkältung bis hin zu Übelkeit und Bindehautentzündung. Aber nicht jeder Tee ist gegen alles wirksam. Welcher Tee bei welchen Beschwerden getrunken werden sollte, erfahren Sie in unserer Fotostrecke.
Bei einer Erkältung hilft neben Schlaf besonderes eines: viel trinken. Vor allem warme Getränke, wie Tee, können bei einer Erkältung helfen. Ein wahres Multitalent ist dabei der Ingwertee. Er wirkt dank der enthaltenen Gingerole entzündungshemmend und regt die Durchblutung an. Schwangere sollten wegen seiner möglicherweise wehenfördernden Wirkung jedoch lieber auf größere Mengen Ingwertee verzichten.
Alternativ helfen auch Salbei- und Thymiantee gegen die Erkältung. Der klassische Kamillentee ist dagegen nicht immer empfehlenswert. Er kann die Schleimhäute zusätzlich austrocknen. Gerade bei Reizhusten ist dies eher kontraproduktiv.
Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre und teilweise bis in den Mundraum aufgestoßen wird. Vor allem ältere Menschen und übergewichtige Personen leiden häufig daran.
Fencheltee oder die Mischung Fenchel-Anis-Kümmel wirkt als Tee beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Grund dafür sind vor allem die ätherischen Öle Anethol und Carvon. Die im Kümmel enthaltenen Prostaglandine hemmen zudem die Produktion von Magensäure. So hilft Fenchel-Anis-Kümmel-Tee gegen Sodbrennen.
Welcher Tee hilft am besten gegen Husten? Am besten eignet sich der etwas weniger bekannte Thymiantee. Die darin enthaltenen ätherischen Öle sollen eine schleimlösende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung haben.
Thymiantee kann im Fachhandel gekauft, aber auch ganz leicht selbst zubereitet werden. Einfach pro Tasse einen Teelöffel getrockneten Thymian oder drei Gramm frischen Thymian in ein Teesieb geben und mit heißem Wasser übergießen. Den Tee anschließend abgedeckt knapp zehn Minuten ziehen lassen.
Grüner Tee enthält bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe (sogenannte Katechine), die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken, indem sie die Funktion der Endothelzellen, die Blut- und Lymphgefäße von innen auskleiden, unterstützen. Zudem fördern die enthaltenen Pflanzenstoffe den Blutfluss, indem sie gefäßerweiternd wirken. Damit kann grüner Tee als Hausmittel bei regelmäßigem Konsum auch dazu beitragen, den Blutdruck zu senken.
Gegen Übelkeit hilft Ingwertee. Auch den Brechreiz kann die Knolle lindern. Ausgelöst wird diese Wirkung durch bestimmte Scharfstoffe (Gingerole) und ätherische Öle. Der Tee kann aus getrocknetem Ingwer oder frischen Ingwerscheiben zubereitet werden. Auf 75 Milliliter Wasser verwendet man etwa fünf Gramm frischen Ingwer, den man mit kochendem Wasser übergießt. Im ersten Schwangerschaftsdrittel machen viele Frauen gute Erfahrungen mit Ingwertee gegen Schwangerschaftsübelkeit. Im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte vorsichtshalber darauf verzichtet werden, da eine eventuell wehenfördernde Wirkung von Ingwer noch nicht abschließend untersucht ist.
Kommt zur Übelkeit Durchfall hinzu, ist Pfefferminztee das beste Mittel. Die ätherischen Minzöle entspannen den Darm und lindern Krämpfe.
Bei einer Blasenentzündung hilft eine hohe Flüssigkeitsaufnahme dabei, die Keime aus dem Harntrakt zu spülen. Besonders gut geeignet sind dafür spezielle Nieren- und Blasentees. Mit Inhaltsstoffen wie Goldrutenkraut, Orthosiphonblättern, Hauhechelwurzel oder Birkenblättern können sie den Heilungsprozess unterstützen. Diese Kräuter wirken vor allem harntreibend und zum Teil auch leicht entzündungshemmend, krampflösend und antibakteriell.
Schmerzlindernd bei Kopfschmerzen wirken Weidenrinde- und Waldmeistertee. Grund dafür sind die enthaltene Salicylsäure beziehungsweise der sekundäre Pflanzenstoff Cumarin, der auch für den typischen Geruch von Waldmeister verantwortlich ist.
Sammelt man selbst frischen Waldmeister im Wald, besteht Verwechslungsgefahr mit dem (ungiftigen) Wald-Labkraut. Die Stängel des Waldmeisters sind jedoch vierkantig, während das Wald-Labkraut runde Stängel besitzt. Zudem riecht Wald-Labkraut beim Zerreiben der Blätter unangenehm.
Da das Cumarin in Waldmeister erst beim Verwelken freigesetzt wird, sollte man die Blätter vor der Zubereitung trocknen oder im Fachgeschäft bereits getrockneten Waldmeistertee kaufen. Dann entfällt auch das Risiko einer Verwechslung. Drei Gramm können für einen Liter Tee mit heißem Wasser aufgegossen werden. Im Übermaß genossen, kann das im Tee enthaltene Cumarin jedoch kontraproduktiv wirken und Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auslösen.
Als Hausmittel gegen Halsschmerzen hat sich Salbeitee bewährt. Die ätherischen Öle Thujon, Kampfer und Cineol sorgen für eine antivirale und antibakterielle Wirkung. Daneben enthält Salbei entzündungshemmende Urolsäure.
Neben fertig gekauftem Salbeitee aus getrockneten Blättern kann man für die Zubereitung auch frische Blätter verwenden. Pro Tasse benötigt man einen Teelöffel frischer Salbeiblätter. Diese übergießt man mit siedendem Wasser und lässt die Mischung etwa zehn bis 15 Minuten ziehen. Ist der Tee nur noch lauwarm, kann man ihn auch zum Gurgeln verwenden. In Schwangerschaft und Stillzeit ist Salbeitee nicht empfehlenswert, da er die Gebärmutter stimulieren und die Milchbildung hemmen kann.
Bei Magen-Darm-Problemen wie Magenschmerzen können verschiedene Teesorten schmerzlindernd wirken. Pfefferminztee wirkt krampflösend und regt den Gallenfluss an. Auch Fenchel und Kamille wirken beruhigend auf den überreizten Magen. Gegen Blähungen und Völlegefühl hilft hingegen Kurkumatee am besten, da die Wurzel die Produktion von Gallensäure anregt, die wiederum die Verdauung fördert.
Schwarzer Tee oder die Heilpflanze Augentrost sollen wegen ihrer desinfizierenden Wirkung als Hausmittel gegen Bindehautentzündung helfen. Dazu kann man Augenkompressen in lauwarmen oder kalten Tee tränken, auswringen und auf die geschlossenen Augen legen.
Wissenschaftlich untersucht wurde die Wirkung von Augentrost bisher jedoch wenig, weswegen diese Heilpflanze heute in der Medizin eher selten verwendet wird. Bei schwarzem Tee entsteht die antibakterielle und antivirale Wirkung aufgrund des enthaltenen Tannins.
Bei Fieber sollte bevorzugt Lindenblütentee getrunken werden. Dieser wirkt schweißtreibend und reizlindernd, was vor allem bei der Kombination von Fieber mit Husten hilfreich ist. Alternativ wird auch Holunderblütentee eine schweißtreibende Wirkung nachgesagt.
Bei Herpes an der Lippe kann schwarzer Tee helfen. Das in dem Tee enthaltene Tannin wirkt antibakteriell und antiviral. Auf das Herpesbläschen aufgelegt, soll eine in schwarzen Tee getränkte Kompresse deshalb die Abheilung von Lippenherpes beschleunigen.
Verschiedene Teemischungen werden in Apotheken und Fachgeschäften speziell zur Linderung von Regelschmerzen angeboten. Diese Tees enthalten häufig Schafgarbe, Mönchspfeffer, Frauenmantel oder Eisenkraut. Diese Kräuter wirken krampflösend.
Schwarzer Tee hilft nicht nur bei Bindehautentzündung oder Lippenherpes, sondern gilt auch als wirksames Mittel gegen Hautunreinheiten. Auf eitrige Pickel wirkt der Tee austrocknend, die enthaltenen Gerbstoffe haben zudem einen entzündungshemmenden Effekt.
Möchte man Schwarztee zur Hautpflege nutzen, sollte man einen Beutel nach Packungsanweisung aufgießen. Nach der Ziehzeit wird der erste Aufguss weggeschüttet und der Teebeutel nochmals mit heißem Wasser aufgegossen. Ist dieses abgekühlt, kann man ein in Tee getränktes Tuch für etwa 20 Minuten auf die betroffenen Hautstellen auflegen. Der zweite Aufguss enthält einen geringeren Anteil an Gerbstoffen, was dafür sorgt, dass der Tee für die Haut besser verträglich ist.
- Blaschek, W. (2016): Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 6. vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage.
- Statista (2023): Importmenge von Tee nach Deutschland in den Jahren 2010 bis 2023. (Abruf: 11/2024)
- Online-Informationen von Sodbrennen Wissen: Hausmittel. Fenchel-Anis-Kümmel Tee gegen Sodbrennen. (Abruf: 11/2024)
- Weber-Fina, U. / PTAheute (2024): Salbei: ein unterschätztes Multitalent? (Abruf: 11/2024)
- Online-Informationen des Universitätsklinikums Freiburg: Wunderknolle Ingwer. (Abruf: 11/2024)
- Online-Informationen von Radio Bayern 1 (2024): Welcher Tee bei Erkältung? Hagebutten, Fichtennadeln & Co: Diese Tees machen warm. (Abruf: 11/2024)
- Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung: So schützt grüner Tee Ihr Herz. (Abruf: 11/2024)
- Weber-Fina, U. / PTAheute (2017): Augentrost – Wohltat für die Augen. (Abruf: 11/2024)
- Klingschat, K. / Stuttgarter Nachrichten (2020): Menstruationsbeschwerden. 10 Tipps gegen Regelschmerzen. (Abruf: 11/2024)
- Online-Informationen der ARD (2020): Neurodermitis: Schwarztee lindert Entzündung der Haut. (Abruf: 11/2024)