Salbeiblätter und Salbeitee auf einem Holztisch
© Jasmin Rauch/Midjourney

Salbei – Wirkung von Tee, Bonbons & Co.

Von: Anke Dorl, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 17.05.2024

Der Salbei gehört mit rund 900 verschiedenen Sorten zu einer der Gattungen mit den meisten Arten in der Pflanzenwelt. Doch nur der Echte Salbei (Salvia officinalis), auch Garten-, Küchen- oder Heilsalbei genannt, findet als Heil- und Gewürzpflanze Anwendung in unserer heimischen Küche und Pflanzenapotheke. Der lateinische Name (salvare = heilen, salvus = gesund sein) weist auf die schon seit der Antike bekannte medizinische Nutzung dieses Krautes hin. Mehr zur Wirkung von Salbei, Salbeitee und Bonbons und zur richtigen Verwendung der Heilpflanze erfahren Sie im Folgenden.

Wirkung von Salbei: Für was ist Salbei gut?

Die zentralen Wirkstoffe, die auch gleichzeitig den intensiven Duft der Salbeipflanze verursachen, sind die ätherischen Öle. An diesen weist Salbei einen hohen Gehalt auf (etwa 1 bis 2,5 Prozent), vor allem an Thujon, Cineol und Kampfer.

Daneben kommen in Echtem Salbei noch Gerb- und Bitterstoffe, Glykoside sowie pflanzliche Östrogene (Phytoöstrogene) vor. Der Ziersalbei und der bei uns heimische Wiesensalbei enthalten hingegen keine ätherischen Öle.

Dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe kann Salbei mit verschiedenen positiven Effekten auf die Gesundheit punkten. So wirkt Salbei:

  • antibakteriell, antiviral und antimykotisch (pilztötend)
  • entzündungshemmend
  • durchblutungsfördernd
  • schweißhemmend

Auf den Blutdruck oder die Gefäßgesundheit im Allgemeinen hat Salbei, anders als teils durch Hersteller von Salbeiprodukten behauptet wird, keine Auswirkungen. Salbeipräparate können also nicht vor Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall schützen.

Verwendung von Salbei als Tee, Bonbons & Co.

Aufgrund der oben beschriebenen Wirkungen ist Salbei ein gutes Mittel gegen starkes Schwitzen (beispielsweise in den Wechseljahren), Husten, Entzündungen im Mund und Rachen sowie entzündlichen Erkrankungen von Magen und Darm.

Dabei wird Salbei in unterschiedlichen Formen eingesetzt. Der Klassiker ist ein Salbeitee aus getrockneten oder frischen Blättern. Dieser kann entweder getrunken oder (bei Erkrankungen im Mund- und Rachenraum) zum Gurgeln verwendet werden. Bei Halsschmerzen und Erkältungen kommen auch häufig Salbeibonbons zum Einsatz, die gleichzeitig den Mundraum durch das Lutschen befeuchten.

Das Inhalieren von mit Salbeiöl versetztem Wasserdampf kann außerdem bei Atemwegserkrankungen helfen und soll gegen fettige, entzündete und unreine Haut wirksam sein. Deshalb ist Salbei auch ein beliebtes Mittel zur Pflege der Haut.

Schädliche Wirkung durch Thujon?

Das im Echten Salbei vorkommende Thujon ist ein Nervengift. In hohen Dosen kann es Herzrhythmusstörungen, Hitzewallungen und Krämpfe auslösen. In normalen Mengen verzehrt, ist der Salbei aber eine bedenkenlos verwendbare Heil- und Gewürzpflanze.

Auch Salbeitee löst in normalen Mengen getrunken keine Nebenwirkungen aus, denn Thujon ist nur eingeschränkt wasserlöslich und kommt daher im Tee nur zu geringen Anteilen vor.

Auf den übermäßigen Verzehr, die Anwendung von hochdosierten Salbeiextrakten sowie die innere Anwendung von reinem Salbeiöl sollte aber sicherheitshalber verzichtet werden.

Salbei in der Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft sollten Salbei und Salbeitee nur in geringen Mengen verzehrt werden. Denn die enthaltenen Gerbstoffe können in größeren Dosen Gebärmutterkontraktionen, also ein Zusammenziehen der Gebärmutter, auslösen. Zum Gurgeln bei Erkältungen kann der Tee aber bedenkenlos verwendet werden.

Stillende Mütter sollten Salbeitee eher nicht trinken, denn Salbei hat eine milchhemmende Wirkung. Dies kann zwar bei übermäßiger Milchproduktion oder beim Abstillen hilfreich sein, Frauen mit normaler Milchproduktion sollten jedoch während der Stillzeit auf Salbei verzichten.

Suchen Sie im Zweifelsfall bei Ihrem*Ihrer behandelnden Gynäkologin*Gynäkologen bezüglich des Verzehrs von Salbei Rat.

Salbei als Küchenkraut

Salbei ist ein beliebtes Gewürz. Die frischen Salbeiblätter sollten bei der Anwendung in der Küche den Vorzug bekommen, jedoch wegen ihrer starken Würzkraft vorsichtig dosiert werden. Das Kraut kann fein gehackt kurz vor dem Servieren sämtlichen Suppen, Eintöpfen und Gemüsegerichten beigegeben werden.

Auch Tomatengerichte, Salate und Fisch, Geflügel, Kartoffeln, Pizza und verschiedene Öle, vor allem aber Fleischgerichte wie Wild, Schwein, Rind und Lamm schmecken durch Zugabe von Salbei aromatischer. Besonders beliebt sind Gerichte wie Gnocchi mit Salbei und Butter oder Saltimbocca, also Kalbsschnitzel mit Schinken und Salbeiblättern.

Salbei-Rezept: Salbeitee selber machen

Zur Zubereitung von Salbeitee können Sie einen Teelöffel getrocknete oder frische Salbeiblätter mit einem viertel Liter heißem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Wer es etwas süßer mag, kann einen Teelöffel Honig dazugeben. Von Salbeitee sollten nicht mehr als etwa zwei bis drei Tassen pro Tag getrunken werden, denn es kann bei Überdosierungen mit Thujon zu Vergiftungserscheinungen kommen.

Salbei pflanzen

Der Salbei gehört der Pflanzenfamilie der Lippenblütler an. Neben dem Echten Salbei gehören beispielsweise der Weiße Salbei, der Mehlige Salbei und der Muskateller-Salbei zu dieser Gattung.

Die bis über einen halben Meter hoch werdenden verholzenden Salbei-Pflanzen besitzen einen reich verzweigten Wurzelstock und brauchen daher etwas mehr Platz im Beet oder im Topf. Möchten Sie Salbei im Garten pflanzen, wählen Sie einen trockenen, sonnigen Standort mit durchlässigem Boden, denn Staunässe verträgt der Salbei nicht.

Charakteristisch für die Pflanze sind ihre filzigen, derben, immergrünen und etwas runzligen Blätter. Diese haben eine hellgrün-silbrige Farbe. Die Blüten, die auch bei Bienen sehr beliebt sind, variieren von Weiß und Hellrosa über Blau und Lila bis hin zu einem kräftigen Rot.

Salbei richtig schneiden und ernten

Verjüngt werden kann eine Salbei-Pflanze durch Ableger oder auch Absenker, die sie selbst an heruntergebogenen Zweigen ausbildet. Zurückschneiden sollte man Salbei möglichst im Frühjahr und nur dann, wenn man die Pflanze verkleinern möchte. Das Salbei-Schneiden zahlt sich später durch einen üppigeren Wuchs der Pflanze aus.

Von Juni bis August schmückt sich der Salbei mit Rispen aus Blüten, die als Bienenweide genutzt werden können. Salbei ist nur bedingt winterhart, daher sollte man ihn in der kalten Jahreszeit zum Schutz vor Frost mit Reisig abdecken.

Die Salbeiblätter können das ganze Jahr über geerntet werden, doch kurz vor der Blüte ist die Pflanze am gehaltvollsten. Auch die Blüten der Pflanze sind essbar.

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Salbei trocknen oder einfrieren

Möchte man Salbei trocknen, sollte man darauf achten, nur ganze Blätter zu verwenden, die man am Stil abgetrennt hat. Angeschnittene Blätter verlieren schneller ihr Aroma.

Waschen Sie die Salbeiblätter nicht, sondern schütteln Sie sie lediglich, um sie von Schmutz zu befreien. Im Idealfall trocknen Sie die Blätter anschließend in Bündeln aufgehängt in einem dunklen Zimmer bei Raumtemperatur. Sobald die Blätter beim Reiben zwischen den Fingern leicht rascheln, sind sie gut durchgetrocknet. In einem lichtundurchlässigen Behälter mit Deckel halten sich die Blätter in getrockneter Form ein bis zwei Jahre.

Um Salbei einzufrieren, können Sie die Blätter zunächst vorsichtig waschen und anschließend gründlich trockentupfen. In gehackter Form können sie nun direkt in gefriergeeignete Behälter gefüllt und in den Gefrierschrank gestellt werden. Ganze Blätter sollte man erst auf einer geeigneten Unterlage ausbreiten und kurz vorfrieren. Anschließend können die angefrorenen Blätter umgefüllt werden. So kleben sie im Behälter nicht zusammen.

Was ist Azteken-Salbei?

Bei Azteken-Salbei (Salvia divinorum) handelt es sich um eine spezielle Salbei-Sorte, die im Volksmund auch als "Wahrsagesalbei" bezeichnet wird. Die Blätter der bis zu drei Meter hohen Pflanze werden aufgrund ihrer psychedelischen Wirkung noch heute durch indigene Völker in Mexiko zur Durchführung traditioneller Zeremonien genutzt.

Von einem Gebrauch der Pflanze ist jedoch abzuraten, da die Nutzung schwere Halluzinationen und in einigen Fällen auch bleibende Psychosen auslösen kann. Aufgrund dieser Nebenwirkungen fällt Azteken-Salbei in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz.

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