Zwetschgen
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Zwetschge – gesundes Steinobst

Von: Alexandra Maul (News-Redakteurin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 05.09.2023

Die Zwetschge ist ein typisches Sommerobst und Bestandteil vieler Rezepte. In Süßspeisen, Chutney oder als leckere Konfitüre oder Mus kommt das Obst besonders gut zur Geltung. Die Zwetschge wird vor allem im späten August und im September geerntet und besonders gern als klassischer Blechkuchen mit Hefe gegessen. Das Obst ist nicht nur sehr lecker, sondern auch gesund und unterstützt den Körper beispielsweise bei Verdauungsbeschwerden. Welche wertvollen Inhaltsstoffe stecken in den Steinfrüchten, wie viele Kalorien liefern diese und was ist der Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen?

Wie gesund sind Zwetschgen?

Das blaue Steinobst mit der oval-länglichen Form und dem spitzen Kern kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken und vor allem bei Verdauungsbeschwerden unterstützen. Diese gesunden Inhaltsstoffe stecken in der Zwetschge:

  • Hilfe bei Verstopfung: Zwetschgen enthalten besonders viel Sorbit (Zuckeralkohol) und den löslichen Ballaststoff Pektin. Beide wirken verdauungsfördernd und helfen deshalb bei Verstopfung und Verdauungsbeschwerden. Getrocknete Zwetschgen in Kombination mit viel Wasser oder Pflaumensaft am Morgen können den Darm anregen und damit Verdauungsbeschwerden reduzieren.
  • Entzündungshemmende Wirkung: Die blauen Pflanzenfarbstoffe der Zwetschge, auch Flavonoide genannt, sollen eine entzündungshemmende Wirkung haben. Die sekundären Pflanzenstoffe wirken zudem zellschützend und sollen so Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können.
  • Stärkung des Immunsystems: Die Zwetschge versorgt den Körper mit Vitamin C und dem Spurenelement Zink. Beide unterstützen das Immunsystem und können die Abwehrkräfte stärken. Vitamin C bindet zudem freie Radikale und kann Entzündungen lindern. Zink kann den Körper zusätzlich bei der Wundheilung unterstützen.
  • Unterstützung für Knochen, Muskeln und Nerven: Die Vitamine A, B, C und E sowie die wichtigen Mineralstoffe Kalium, Calcium und Magnesium unterstützen Muskel- und Nervenzellen und können Knochen und Blutgefäße sowie die Zellen stärken.

Vorsicht: Der übermäßige Verzehr des Steinobstes kann abführend wirken und Durchfall verursachen. Es wird deshalb empfohlen, nicht mehr als 150 Gramm Zwetschgen pro Tag zu essen.

Zwetschgen: Kalorien und Nährwert

Mit nur 43 Kilokalorien (180 Kilojoule) pro 100 Gramm ist die Zwetschge ein vergleichsweise kalorienarmes Obst. So kommen beispielsweise Kirschen, Äpfel und Kiwis auf mindestens 50 Kilokalorien, Bananen sogar auf circa 90 Kilokalorien pro 100 Gramm.

Daneben enthalten Zwetschgen 0,2 Gramm Fett, 0,6 Gramm Eiweiß sowie 10 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm. Der natürliche Zuckergehalt frischer Zwetschgen ist mit 8,8 Gramm pro 100 Gramm etwas niedriger als bei den süßeren frischen Pflaumen (10 Gramm).

Getrocknete Zwetschgen haben eine höhere Konzentration an gesunden Inhaltsstoffen, schlagen aber auch mit deutlich mehr Kalorien zu Buche – etwa 220 Kilokalorien (921 Kilojoule) sind es pro 100 Gramm. Auf dieselbe Menge des getrockneten Obsts entfallen zudem 0,8 Gramm Fett, 2,5 Gramm Eiweiß und 42 Gramm Kohlenhydrate, wobei es sich dabei fast ausschließlich um Zucker handelt.

Was ist der Unterschied zwischen Zwetschge und Pflaume?

Das Wort "Pflaume" ist ein Überbegriff für verschiedene Unterarten derselben Pflanzenart. Zu dieser gehören unter anderem Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden.

Als Pflaumen bezeichnet man im allgemeinen Sprachgebrauch rundlich-ovale Früchte mit deutlich sichtbarer Einkerbung. Das süße Fruchtfleisch von Pflaumen ist weich und besonders saftig. Der Stein lässt sich in der Regel schlecht lösen. Die Früchte sind meist schon im Sommer reif. Pflaumen können je nach Sorte dunkellila, blau, rot oder gelb sein.

Zwetschgen (je nach Region auch als, Zwetschke, Zwetsche oder Quetsche bezeichnet) haben eine längliche Form und sind meist kleiner als Pflaumen. Das Fleisch der Zwetschgen ist und säuerlicher im Geschmack und fester. Daher eignet sich die Frucht perfekt zum Kochen und Backen, weil sie nicht so leicht matschig wird und geschmacklich einen guten Gegensatz zu vielen süßen Speisen bildet. Zwetschgen weisen keine deutlich erkennbare Einkerbung auf und sind blau oder dunkelblau.

Sowohl Zwetschgen als auch Pflaumen verfügen über eine weiße Bereifung ("Duftfilm"). Diese natürliche Wachsschicht schützt die Zwetschge vor Keimen, wie Pilzsporen, und bewahrt sie vor dem Austrocknen. Gesundheitlich bedenklich ist der Belag nicht.

Wann sind Zwetschgen reif?

Möchte man das volle Aroma von Zwetschgen genießen, sollte man sie erst ernten, wenn sie vollständig reif sind. Dies erkennt man daran, dass die Steinfrüchte äußerlich keine grünen Stellen mehr aufweisen. Das Fruchtfleisch sollte zudem bei Berührung leicht nachgeben. Reife Zwetschgen schmecken süß-säuerlich und aromatisch, während unreife Früchte einen sehr sauren bis bitteren Geschmack aufweisen.

Auch beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Zwetschgen eine satte blaue Farbe haben und sich weich (aber nicht zu weich, dann sind die Früchte überreif) anfühlen. Saison haben Zwetschgen in Deutschland von Juli bis Oktober.

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Kann man Zwetschgen einfrieren?

Zwetschgen lassen sich problemlos einfrieren. Da das Entkernen nach dem Auftauen schwerer ist, sollte man die Früchte vor dem Einfrieren waschen und anschließend in zwei Hälften schneiden, um den Stein zu entfernen.

Damit die gefrorenen Zwetschgenhälften nicht aneinander festhängen, sollte man diese zunächst auf einem Blech oder einer anderen gefriergeeigneten Unterlage ausbreiten und für etwa zwei Stunden vorfrieren. Danach kann man die einzelnen Stücke in einen Gefrierbeutel oder ein ähnliches Behältnis umfüllen.

Übrigens: Möchten Sie einen Zwetschgenkuchen backen, können Sie die noch gefrorenen Hälften vor dem Backen direkt auf den ausgerollten Teig legen. Ansonsten empfiehlt es sich, die Zwetschgen im Kühlschrank langsam auftauen zu lassen.

Rezept: Zwetschgen-Crumble mit Haferflocken

Für diesen leckeren Zwetschgen-Crumble mit Haferflocken benötigen Sie folgende Zutaten:

  • 1 Kilogramm Zwetschgen
  • 1 Stange Ceylon-Zimt
  • 80 Gramm Zucker
  • 100 Gramm Mehl
  • 100 Gramm Butter (oder Margarine)
  • 100 Gramm Haferflocken
  • 3 Esslöffel brauner Zucker

Waschen Sie die Zwetschgen und schneiden Sie die Früchte in zwei Hälften, um den Stein zu entfernen. Schneiden Sie sie anschließend in grobe Würfel. Geben Sie die Pflaumen mit der Zimtstange, 4 Esslöffeln Wasser und dem braunen Zucker in einen Topf und lassen Sie alles kurz aufkochen. Anschließend können Sie das Kompott bei schwacher Hitze noch etwa fünf Minuten köcheln lassen.

Mischen Sie dann die Haferflocken mit dem Mehl, dem Zucker und der Butter und verkneten Sie die Zutaten mit den Händen zu Streuseln.

Entfernen Sie die Zimtstange aus dem Topf und geben Sie das Zwetschgenkompott in eine Auflaufform. Verteilen Sie die Streusel auf der Masse und lassen Sie den Zwetschgen-Crumble im vorgeheizten Backofen (Umluft 175 Grad) etwa 25 Minuten backen. Leicht abgekühlt schmeckt der Crumble perfekt zu Schlagsahne oder Vanilleeis.

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