Frau mit Anämie (Blutarmut)
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Anämie (Blutarmut)

Von: Valerie Burmester (Ärztin)
Letzte Aktualisierung: 21.08.2020

Das menschliche Blut transportiert Sauerstoff von den Lungen in alle Gewebe des Körpers. Hierzu sind die roten Blutkörperchen – die Erythrozyten – notwendig. Doch manchmal sind im Körper nicht genug Erythrozyten, um den Sauerstoff in ausreichender Menge zu transportieren: Man hat eine Anämie (Blutarmut). Doch wie kommt es dazu und was bedeutet das für den Betroffenen?

Wie wird Blut im Körper gebildet?

Die roten Blutkörperchen, oder Erythrozyten, sind für den Sauerstofftransport in unserem Körper verantwortlich. Sie enthalten eine bestimmte Menge an Hämoglobin. Dieses Protein kann, über ein Eisenion Sauerstoff binden und auch wieder abgeben. Damit der Sauerstofftransport funktioniert, müssen die Erythrozyten inklusive Hämoglobin und Eisenion intakt sein.

Gebildet werden die roten Blutkörperchen vom Knochenmark. Die Blutbildung wird im medizinischen auch Hämatopoese genannt. Angeregt wird sie durch das Hormon Erythropoetin, das hauptsächlich in der Niere gebildet wird. Wenn dem Gewebe weniger Sauerstoff als normal und notwendig zur Verfügung steht, wird Erythropoetin ausgeschüttet. Es stimuliert dann die Blutbildung im Knochenmark. Damit diese reibungsfrei ablaufen kann, müssen verschiedene Stoffe – insbesondere Eisen, Vitamin B12 und Folsäure – ausreichend zur Verfügung stehen.

Wie entsteht eine Anämie?

Wenn in einem Schritt der Blutbildung oder ihrer Regulation ein Problem auftritt, kommt es zur Blutarmut. Der medizinische Fachbegriff für eine Blutarmut ist Anämie. Sie entsteht, wenn im Blut zu wenig Hämoglobin und/oder zu wenige Erythrozyten sind. Wenige Erythrozyten kann man im Blutbild an einem niedrigen Hämatokriten erkennen. Der Hämatokrit gibt an, wie groß der Anteil der verschiedenen Blutzellen im Blut ist. Zu den Blutzellen zählen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die Thrombozyten und die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).

Die Anzahl der Thrombozyten und Leukozyten hat jedoch keinen großen Einfluss auf den Hämatokriten, weil sie im Verhältnis sehr viel weniger im Blut vorkommen als die Erythrozyten. Aus diesem Grund wird der Hämatokrit zur Beurteilung des Erythrozyten-Wertes herangezogen.

Eine Anämie kann unterschiedliche Ursachen haben, wie zum Beispiel Eisen-, Vitamin B12-Mangel oder innere Blutungen. Über ein Blutbild kann die Ärztin oder der Arzt bereits einen Hinweis auf das möglicherweise zu Grunde liegende Problem erhalten.

Woher kann eine Blutarmut kommen?

Die Ursachen für eine Anämie sind sehr vielfältig, allerdings gibt es drei Hauptmechanismen, die zu einer Blutarmut führen.

  • Blutungen (akut oder chronisch)
  • ein vermehrter Abbau der roten Blutkörperchen (Enzymfehler, Medikamente)
  • eine verminderte Bildung von Hämoglobin oder von roten Blutkörperchen (Eisenmangel, chronische Erkrankungen)

Je nachdem, was die Ursache einer Anämie ist, zeigen sich unterschiedliche Veränderungen des Blutes. An diesen kann der Arzt oder die Ärztin nicht nur die Ursache erkennen. Auch eine Einteilung der verschiedenen Blutarmutstypen ist über diese Veränderungen möglich.

Wie bemerkt man eine Blutarmut?

Die Anzeichen einer Blutarmut werden durch das geringe Sauerstoffvorkommen im Gewebe hervorgerufen, das auf den verminderten Sauerstofftransport zurückzuführen ist. Der Körper versucht, den niedrigen Hämoglobinwert auszugleichen und über eine schnellere Herz- und Atemfrequenz trotzdem ausreichend Sauerstoff in alle Gewebe des Körpers zu bekommen. Das ist allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich.

Die Betroffenen bemerken an sich entsprechend folgende Symptome:

  • geringe körperliche Belastbarkeit
  • Herzrasen und Atemnot (insbesondere unter Belastung)
  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Blässe, die insbesondere an den Schleimhäuten (zum Beispiel an den Innenseiten der Augenlider) gut zu sehen ist.

Meistens sind Anämien chronisch, das heißt sie entwickeln sich über einen längeren Zeitraum. Dadurch kann der Körper Ausgleichsmechanismen anlaufen lassen und die Betroffenen merken zunächst nichts von der Blutarmut. Insbesondere junge Menschen können auch mit recht ausgeprägten Anämien noch uneingeschränkt leben.

Welche Blutwerte sind wichtig bei einer Anämie?

Die Diagnostik einer Anämie erfolgt über die Blutwerte. Meistens wird eine Anämie zufällig entdeckt, wenn aus einem anderen Grund ein Blutbild angefertigt wird. In diesem Blutbild fällt dann auf, dass der Hämoglobinwert (Hb) zu niedrig ist. Laut Definition der WHO liegt der untere Grenzwert bei Frauen bei 120 g/l Blut und bei Männern bei 130 g/l.

Im nächsten Schritt schaut sich die Ärztin oder der Arzt dann im Blutbild das Mittlere korpuskuläre Volumen (MCV) und das Mittlere korpuskuläre Hämoglobin (MCH) an. Diese beiden Werte zeigen, wie groß ein einzelnes rotes Blutkörperchen ist und wie viel Hämoglobin es beinhaltet. Je nachdem, wie diese Werte ausfallen, kann die Ärztin oder der Arzt erste Rückschlüsse auf das zugrunde liegende Problem ziehen.

Die Normwerte der Blutparameter unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Sie werden zum Beispiel beeinflusst von:

In der Blutuntersuchung wird auch auf die Eisenwerte (Ferritin, Transferin, Serumeisen), Anzeichen für einen vermehrten Abbau von Erytrhozyten (Hämolysezeichen) und eine veränderte Blutbildung, sowie auf Folsäure und Vitamin B12 geachtet, die ebenfalls richtungsweisend für eine Diagnose sein können.

Welche Untersuchungen sichern die Diagnose?

Nach einer auffälligen Blutuntersuchung hilft ein erneutes Gespräch zur Klärung der Krankheitsgeschichte und eine körperliche Untersuchung dem Arzt oder der Ärztin weiter, die Ursachen der Blutarmut zu ermitteln. Folgende körperliche Untersuchungen können vorgenommen werden:

  • Beurteilung der Haut und Schleimhäute
  • Abhöhren des Herzens
  • Blutdruckmessung
  • Untersuchung des Bauches
  • digital rektale Untersuchung
  • bei Frauen eine frauenärztliche Untersuchung
  • Krebsvorsorgeuntersuchungen

Welche Untersuchungen genau durchgeführt werden, hängt von der Krankheitsgeschichte und der vermuteten Ursache der Blutarmut ab.

Anämie: Welche Arten gibt es?

Es gibt sehr viele verschiedene Anämiearten, die sich in ihren Ursachen und Auswirkungen unterscheiden. Anhand des Mittleren korpuskulären Volumen (MCV) und des Mittleren korpuskulären Hämoglobin (MCH) ist eine Einteilung in drei Klassen möglich:

  1. mikrozytäre, hypochrome Anämien
  2. normozytäre, normochrome Anämien
  3. makrozytäre, hyperchromeanämien

Mikrozytäre, hypochrome Anämien

Bei diesen Anämien sind die Erythrozyten zu klein und beinhalten zu wenig Hämoglobin. Zu den mikrozytäre, hypochromen Anämien gehören:

Eisenmangelanämie

Ein Eisenmangel ist die häufigste Ursache für eine Blutarmut. Das Eisen ist der zentrale Bestandteil des Hämoglobins, der den Sauerstofftransport ermöglicht. Ist im Körper zu wenig Eisen vorhanden, kann entsprechend weniger Hämoglobin gebildet und Sauerstoff transportiert werden.

Die Eisenmangelanämie ist deutlich häufiger bei Frauen (fünfmal häufiger) als bei Männern. Ursächlich für den Eisenmangel sind meist starke Regelblutung oder eine Mangelernährung.

Zur Therapie bekommen die Betroffenen Eisenpräparate, um dem Körper erneut eine ausreichende Blutbildung zu ermöglichen.

Anemia of chronic disease

Chronische Erkrankungen rufen am zweithäufigsten Anämien hervor. Es kommt zur Anämie, weil die Grunderkrankung den Eisenstoffwechsel und die Erythrozytenproduktion stört. Krankheiten, die zu einer Anämie führen können, sind zum Beispiel Tumore (Krebs), Entzündungen und Autoimmunerkrankungen wie etwa Morbus Crohn.

Thalassämien

Die Thalassämie ist eine vererbbare Forme der Anämie, die insbesondere im Mittelmeerraum auftritt. Die Betroffenen können auf Grund eines Gendefektes kein normales Hämoglobin produzieren.

Normozytäre, normochrome Anämien

Hier sind die Erythrozyten normal groß und beinhalten auch die normale Hämoglobinmenge. Nur ihre Anzahl ist verringert, sodass eine Blutarmut entsteht. Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Formen der normozytären, normochromen Anämie vor.

Normozytäre, normochrome Anämie durch akute Blutungen

Blutarmut bei akuten Blutungen kann schnell lebensgefährlich werden. Es ist wichtig, dass die Blutung so schnell wie möglich gestoppt und der Kreislauf des Betroffenen stabilisiert wird.

Hämolytische Anämien

Die roten Blutkörperchen werden bei dieser Form zerstört oder zu früh abgebaut (normale Lebensdauer: 120 Tage). Der Grund für die Hämolyse kann sowohl in den Zellen liegen (verändertes Hämoglobin, kaputte Membranen) als auch von außen hervorgerufen werden (Gefäßschäden, Herzklappenfehler, Infektionen).

Außerdem gibt es eine autoimmunhämolytische Anämie, bei der sich körpereigene Antikörper an die Erythrozyten binden und dadurch ihren Abbau veranlassen.

Eine weitere Sonderform der hämolytischen Anämien ist die sideroblastische Anämie. Sie wird über das X-Chromosom vererbt und betrifft daher hauptsächlich Männer, da bei Frauen ein gesundes X-Chromosom ein krankes ausgleichen und so den Ausbruch der Krankheit verhindern kann.

Auch die sogenannte Kugelzellanämie oder Sphärozytose gehört zu den hämolytischen Anämien. Verursacht wird sie durch einen Gendefekt, der die Struktur der roten Blutkörperchen schädigt.

Renale Anämien

Wenn die Niere nicht mehr richtig arbeitet sprechen Medizinerinnen und Mediziner von einer Niereninsuffizienz. Im Zuge einer chronischen Niereninsuffizienz kommt es auch zu einer so genannten renalen (ren = Niere) Anämie, weil die Nieren kein oder weniger Erythropoetin ausschütten und so die Blutbildung nicht mehr ausreichend angeregt wird. Außerdem werden die roten Blutkörperchen durch die Niereninsuffizienz schneller abgebaut.

Aplastische Anämien

Bei aplastischen Anämien liegt eine Störung im Knochenmark vor. Die blutbildenden Zellen des Knochenmarks werden vermutlich durch eine Immunreaktion zerstört. So kann nicht ausreichend Blut neugebildet werden. Häufig sind nicht nur weniger Erythrozyten vorhanden, sondern es ist auch die Anzahl der anderen Blutzellen verringert.

Es gibt sowohl angeborene als auch erworbene Formen der aplastischen Anämie. Zu den angeborenen Formen gehört unter anderem die Fanconi-Anämie, die mit Fehlbildungen und einem erhöhten Krebsrisiko einhergeht.

Eine Sonderform der aplastischen Anämien ist die Pure Red Cell Anemia. Sie betrifft ausschließlich die roten Blutkörperchen. Die anderen Zellen werden in ihrer Anzahl nicht beeinflusst. Die angeborenn Form dieser Erkrankung heißt Diamond-Blackfan-Anämie.

Makrozytäre, hyperchrome Anämien

Bei makrozytären, hyperchromen Anämien ist die Anzahl der roten Blutkörperchen verringert. Zum Ausgleich wird jedes rote Blutkörperchen mit mehr Hämoglobin beladen. Dadurch sind die Erythrozyten größer als normal. Ein Ausgleich der geringen Erythrozytenzahl ist aber nicht vollständig möglich, weshalb es zur Anämie kommt.

Megaloblastäre Anämie

Ein Vitamin B12- oder Folsäuremangel führen zu einer Störung der DNA-Herstellung. Dadurch können rote Blutkörperchen nur noch in geringerer Menge produziert werden. Diese werden aber ausgleichend mit mehr Hämoglobin beladen, wodurch sie größer als normal sind.

Ein Risikofaktor für einen Vitamin B12-Mangel ist eine vegetarische oder vegane Ernährung, wobei eine ausreichende Aufnahme des Vitamins durch bewusste Ernährung oder die Einnahme von Vitaminpräparaten auch ohne tierische Produkte möglich ist. Im Körper ist ausreichend Vitamin B12 für mehrere Jahre gespeichert, weshalb eine Anämie häufig erst spät auftritt.

Eine Sonderform ist die perniziöse Anämie. Vitamin B12 wird im Magen über ein Glykoprotein, den so genannten Intrinsic Factor aufgenommen. Es gibt eine Autoimmunerkrankung, bei der der Intrinsic Factor durch körpereigenen Antikörper daran gehindert wird, das Vitamin B12 zu binden. Dadurch kann das Vitamin nicht mehr aufgenommen werden und es kommt zur Anämie.

Myelodysplastisches Syndrom

Das myelodysplastische Syndrom betrifft häufig Menschen höheren Alters. Im Knochenmark fangen einige defekte Zellen an, sich stark zu vermehren. Dadurch werden die normalen, blutbildenden Zellen verdrängt und es kann keine normale Hämatopoese mehr stattfinden. Dieses Syndrom kann trotz passender Therapie in eine akute myeloische Leukämie übergehen, was die Prognose deutlich verschlechtert.

Blutarmut im Alter

Viele ältere Menschen leiden an einer Blutarmut. Bis vor wenigen Jahren galt dies als normal. Allerdings kann eine Anämie bei Älteren genauso wie bei Jüngeren ein Anzeichen für eine Erkrankung, innere Blutung oder ein Krebsleiden sein.

Selbst wenn dies nicht der Fall ist, schränken die Symptome der Anämie den Alltag der Betroffenen ein und können mentale und körperliche Probleme begünstigen. Deswegen erfolgt nun auch bei älteren Menschen bei niedrigen Hämoglobinwerten eine Abklärung und gegebenenfalls eine Behandlung der Blutarmut.

Anämie in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft finden drastische Anpassungen des weiblichen Körpers an die neuen Umstände statt. Während dieser Zeit gilt ein niedrigerer Hämatokrit- und Hämoglobinwert als normal. Außerdem braucht die werdende Mutter deutlich mehr Eisen, Vitamin B12 und Folsäure.

Durch eine zu geringe Aufnahme dieser Substanzen ist eine Anämie in der Schwangerschaft möglich, weshalb die meisten Frauen vorsorglich mit entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln versorgt werden.

Eine Anämie in der Schwangerschaft birgt Risiken für Komplikationen wie Frühgeburt und Plazentainsuffizienz (Funktionsschwäche des Mutterkuchens).

Blutarmut und Sport

Ausdauersportler und -sportlerinnen haben häufig einen niedrigen Hämatokrit- und Hämoglobinwert. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine echte Anämie. Durch das Training wird das Blutvolumen gesteigert, wobei der Blutplasmaanteil (der flüssige Teil des Blutes ohne Zellen) allerdings stärker zunimmt als der Zellanteil. Es findet also eine Verdünnung des Blutes statt und der Hämatokrit sinkt.

Trotzdem sollten Sportlerinnen und Sportler auf eine gute Eisenzufuhr achten, weil sie über den Schweiß und Urin vermehrt Eisen verlieren. Der Eisenverlust über den Urin beim Sport kann verschiedene Auslöser haben. Dazu gehören zum Beispiel kleine Verletzungen der Blase durch Erschütterungen oder eine zu kleine Trinkmenge. Dadurch kommt es innerhalb der Blase zu sehr leichten Blutungen, was wiederum einen Eisenverlust zur Folge hat.

Wenn eine Blutarmut besteht, ist der Körper weniger belastbar. Bereits normale Alltagsbelastung wie das Fahrradfahren zur Arbeit und der Fußweg zur Bushaltestelle stellen den Körper vor eine Aufgabe, die sonst nur ausgeprägtes Sporttraining darstellt. Es ist daher wichtig, sich nicht zu überlasten und auf den eigenen Körper zu hören, wann die Grenze der Belastbarkeit erreicht ist.

Was tun bei Blutarmut?

Die Therapie einer Anämie hängt von ihrer Ursache ab. Leider gibt es kein Allheilmittel gegen Blutarmut. Es ist wichtig, die Ursache der Anämie zu erkennen und zu behandeln. Beispielsweise werden den Betroffenen bei Eisenmangelanämien Eisenpräparate gegeben, bei Blutungen werden die Blutungen gestoppt und bei chronischen Erkrankungen wird versucht, die Erkrankungen aufzuhalten.

Bei sehr schweren Anämien kann ein Krankenhausaufenthalt nötig sein, um den Kreislauf zu stabilisieren und die Betroffenen zu überwachen. Eventuell muss dann auch Blut transfundiert werden. Die Entscheidung hierfür wird von den verschiedensten Faktoren beeinflusst wie beispielsweise die Dauer der Anämie, dem Alter und den Vorerkrankungen sowie den Symptomen der betroffenen Personen.

Worauf man bei einer Anämie achten sollte

Wichtig ist, die vom Arzt oder von der Ärztin verschriebene Therapie zu befolgen und seinen Körper nicht zu überlasten. Es ist außerdem sinnvoll, auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Eisenzufuhr und gesundem Essen zu achten. Eisenhaltige Nahrungsmittel sind zum Beispiel Fleischprodukte und Innereien aber auch grüne Gemüsesorten, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreideprodukte.

Veganer oder Vegetarier sollten eisenhaltige Lebensmittel am besten in Kombination mit Vitamin C (wie beispielsweise einem Glas Orangensaft) zu sich nehmen, da dieses die Aufnahme von pflanzlichem Eisen durch den Körper verbessert.

Wie gefährlich ist eine Blutarmut?

Die Blutarmut ist ein ernstzunehmendes Symptom. Sie weist auf eine zugrundeliegende Krankheit hin und ist entsprechend keine eigenständige Erkrankung. Diese Grunderkrankungen können meist relativ ungefährlich und gut behandelt werden, wie beispielsweise der Eisenmangel. Sie können aber auch komplex und sogar lebensbedrohlich sein, wie zum Beispiel eine Krebserkrankung oder ein unbehandelte Thalassämie.

Ab welchem Hämoglobin-Wert eine Anämie kritisch wird, die Organfunktionen also durch das mangelhafte Sauerstoffangebot eingeschränkt werden, hängt vom Patienten und seinen körperlichen Voraussetzungen ab. Der kritische Wert bei jungen gesunden Menschen liegt niedriger als der von älteren mit zum Beispiel Herzerkrankungen. In extremen Fällen kann eine Anämie unbehandelt tödlich verlaufen. Eine Behandlung ist meist jedoch gut möglich, sodass die Lebenserwartung durch die meisten Anämien nicht eingeschränkt wird. Eine Ausnahme bilden einige angeborenen Anämien, die nur rein symptomatisch behandelt und nicht geheilt werden können.