Clarkson-Syndrom: Was ist das Kapillarlecksyndrom?
Das Clarkson-Syndrom (CLS), auch bekannt als Kapillarlecksyndrom, ist eine seltene Gefäßerkrankung. Bekanntheit erlangte das Syndrom als mögliche Nebenwirkung der Corona-Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca. Was ist das Kapillarlecksyndrom eigentlich? Welcher Zusammenhang besteht mit der Impfung, wie häufig ist die Nebenwirkung und an welchen Symptomen ist ein Clarkson-Syndrom zu erkennen? Hier erfahren Sie das Wichtigste in Kürze.
Das Clarkson-Syndrom: Gefährliche Folge nach AstraZeneca-Impfung?
Nachdem die gefährlich Sinusvenenthrombose bereits als mögliche Nebenwirkung des Vakzins von AstraZeneca in die Schlagzeilen geriet, bestätigte der Pharmahersteller auch das Clarkson-Syndrom als mögliche Nebenwirkung. Im Zusammenhang mit der Corona-Impfung von AstraZeneca könnte das Kapillarlecksyndrom bei einer von fünf Millionen Impfungen auftreten. Betroffen waren auch Personen, die bereits am Syndrom erkrankt waren.
Der Impfstoffhersteller rät daher in Absprache mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) Personen, die bereits am Clarkson-Syndrom litten, von einer Impfung mit dem Vektor-Impfstoff ab.
Das Kapillarlecksyndrom kurz erklärt: Was ist das Clarkson-Syndrom?
Das Clarkson-Syndrom, auch Kapillarlecksyndrom oder systematisches Capillary-Leak-Syndrom (SCLS) genannt, ist eine seltene Gefäßerkrankung, deren Ursachen noch ungeklärt sind.
Die Krankheit tritt meist im Zusammenhang mit einer Schwellung des Körpergewebes auf und betrifft die kleinsten Blutgefäße (Kapillargefäße). Die Durchlässigkeit der Kapillargefäße steigt soweit an, bis Plasma und Plasmaproteine aus den Gefäßen austreten und zu meist generalisierten Ödemen führen. Folge des Plasmamangels ist eine Bluteindickung, welche unter anderem einen rapiden Abfall des Blutdrucks nach sich ziehen kann.
Clarkson-Syndrom: Symptome erkennen
Das Syndrom setzt sich aus Ruhe- und Krisenphasen zusammen. Der Abstand zwischen den Krisen kann zwischen wenigen Wochen und mehreren Jahren betragen. Auslöser der Krisen können Infektionen der Atemwege oder intensiver Sport sein. Meist treten zuerst leichte Symptome auf:
- Müdigkeit
- Muskelschmerzen (Myalgien)
- Blutdruckabfall
- starke Bauchschmerzen und Durchfall
- Gewichtszunahme
Im späteren Verlauf des Clarkson-Syndroms kann als Folge der gestiegenen Flüssigkeitsmenge eine erhöhte Urinausscheidung (Polyurie) auftreten. In weiteren, schweren Krisenphasen können folgende Komplikationen auftreten:
- Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem)
- Herzrhythmusstörungen
- Krampfanfälle
- Thrombosen
- Verdickung des Herzmuskels
- Nierenversagen
- Kompartment-Syndrom (erhöhter Gewebedruck der Haut- und Weichteile)
Kapillarlecksyndrom behandeln – Heilung nicht möglich
Die Symptome des Clarkson-Syndroms können nur beschränkt behandelt und gemildert werden. Bisher ist keine Heilungsmöglichkeit bekannt. Die Sterberate der betroffenen Patient*innen beträgt nach zehn Jahren zwischen 30 und 40 Prozent.