Frau mit Bronchitis
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Bronchitis: Symptome & Behandlung der akuten Form

Von: Gesundheit-Redaktion, Dr. med. Jana Wittkowski (Ärztin), Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.11.2022

Eine Bronchitis tritt häufig im Rahmen einer viralen oder bakteriellen Infektion auf und äußert sich meist durch quälenden Husten. In der Regel heilt sie problemlos wieder aus, in einigen Fällen kann die Erkrankung aber auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Was eine Bronchitis genau ist, welche Symptome sie noch auslöst und welche Medikamente und Hausmittel zur Behandlung einer Bronchitis helfen, lesen Sie hier.

Was sind die Bronchien und was ist eine Bronchitis?

Die Bronchien sind ein wichtiger Bestandteil der unteren Atemwege. Sie zweigen von der Luftröhre ab und leiten die Atemluft in den rechten und linken Lungenflügel, wobei sie sich immer weiter verästeln. Am Ende dieser feinen Äste sitzen die Lungenbläschen, über die der Sauerstoff aus der Luft ins Blut gelangt. Das Innere der Bronchien ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die mithilfe der darauf wachsenden Flimmerhärchen dafür sorgt, dass winzige Fremdkörper aus der Atemluft daran haften und anschließend abgehustet werden können.

Bei einer Bronchitis sind diese Schleimhäute entzündet, was in den meisten Fällen einen vorübergehenden, oftmals starken Husten mit sich bringt. Bei einer chronischen Bronchitis tritt dieser immer wieder und über einen längeren Zeitraum auf.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlung bei chronischer Bronchitis.

Diese Beschwerden treten bei akuter Bronchitis auf

Ursachen einer akuten Bronchitis

Hinter einer akuten Bronchitis stecken in der Regel virale, seltener auch bakterielle Infektionen der Bronchien. Viren (häufig die für Erkältungen verantwortlichen Rhinoviren oder Influenza-, also Grippeviren) oder Bakterien gelangen über die Atemluft in die Bronchien und setzen sich in den dortigen Schleimhäuten fest. Als Abwehrreaktion des Körpers kommt es an den entsprechenden Stellen zu einer Entzündung und einem Anschwellen der Schleimhäute. Zusätzlich produzieren diese mehr Schleim und Flüssigkeit, um den Abtransport und das Abhusten der Erreger zu erleichtern.

In selteneren Fällen können auch Pilzsporen oder Schadstoffe, wie schwermetall- oder schwefelhaltiger Feinstaub, eine akute Bronchitis verursachen.

Ist eine Bronchitis ansteckend?

Eine akute Bronchitis entsteht meist durch virale oder bakterielle Infekte. Beim Husten werden diese Erreger mit Schleim und Speichel aus dem Körper ausgeschieden (Tröpfcheninfektion). Eine akute Bronchitis ist daher ansteckend.

Eine chronische Bronchitis beruht auf einer Entzündung der Schleimhäute durch ständige Reizung. Viren, Bakterien oder andere Erreger sind hier in der Regel nicht die Auslöser, sondern beispielsweise Tabakrauch. Bei einer chronischen Bronchitis besteht also auch keine Ansteckungsgefahr, sofern nicht gleichzeitig eine akute Infektion vorliegt.

Bronchitis: Symptome bei der akuten Form

Da eine akute Bronchitis häufig mit einem viralen Infekt einhergeht, klagen die meisten Betroffenen über:

Nur sehr selten kommt eine akute Bronchitis ohne Husten vor. Vielmehr ist dies eines der typischsten Anzeichen für die Erkrankung. Der Husten tritt häufig nachts vermehrt auf. Möglich ist es aber, dass es bei trockenem Husten bleibt und kein Auswurf entsteht.

Komplikationen einer Bronchitis

In selteneren Fällen (insbesondere bei älteren oder geschwächten Menschen) kann eine akute Bronchitis auch schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen mit sich bringen. Dazu gehören Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge (Bronchopneumonie), eine bakterielle Superinfektion, also eine bakterielle Infektion nach einer viralen Bronchitis, oder eine Lungenentzündung. Auch kann es zu einer Verschlimmerung bestehender Erkrankungen der Lunge oder des Herzens kommen. Insbesondere bei Patient*innen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kann eine akute Bronchitis zu einer Verschlechterung der Erkrankung führen.

Generell sollte man eine akute Bronchitis sorgfältig behandeln und auskurieren, da sich eine verschleppte Bronchitis zur chronischen Form der Erkrankung entwickeln kann. Ein Symptom, bei dem man aufmerksam werden sollte, ist dann neben der langen Krankheitsdauer auch das Auftreten von Atemnot.

Spastische Bronchitis – häufige Komplikation bei Kindern

Bei einer spastischen Bronchitis kommt es im Rahmen einer akuten Bronchitis durch die vorliegende Entzündung, die Bildung von Schleim und die Verkrampfung der die Bronchien umgebenden Muskulatur zu einer Verengung der Bronchien. Diese Verengung wird auch "Obstruktion" genannt, weshalb man auch von einer obstruktiven Bronchitis spricht.

Bei Babys und Kleinkindern kommt es besonders schnell zu einer spastischen Bronchitis, da die Atemwege in diesem Alter insgesamt noch enger sind. Sie können also leichter blockiert werden. Typische Symptome sind Kurzatmigkeit, Husten und Atemgeräusche. In der Regel reichen auch hier die üblichen Behandlungsmaßnahmen, wie schleimlösende Medikamente und die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit, aus. Bei schweren Krankheitszeichen, wie Atemnot und Blaufärbungen an Lippen und Fingern, sollten Sie aber dringend ärztlichen Rat suchen.

Diagnose einer akuten Bronchitis

Die genaue Befragung durch die*den behandelnde*n Ärztin*Arzt und eine körperliche Untersuchung mit Abhören der Lunge (Atemgeräusche) geben erste Hinweise auf die richtige Diagnose.

Das Röntgenbild weist bei einer unkomplizierten Bronchitis keine Veränderungen auf und ist deshalb kein üblicher Bestandteil der Untersuchung. Nur bei einer zusätzlichen bakteriellen Entzündung zeigen sich im Röntgenbild Auffälligkeiten wie zum Beispiel Zeichen einer Lungenüberblähung oder Herzinsuffizienz.

Die Untersuchung des Auswurfes (Sputumdiagnostik) ermöglicht es im Falle einer Infektion mit Bakterien oder Pilzen, das richtige Medikament zur Behandlung auszuwählen. Das Sputum wird durch einen Nasen-Rachen-Abstrich entnommen. Bei Verdacht auf einen bakteriellen Auslöser kann auch eine Blutuntersuchung (Erhöhung der weißen Blutkörperchen) aufschlussreich sein. Tritt bereits Atemnot auf, kann zudem eine Blutgasanalyse erfolgen. Dabei wird gemessen, wie viel Kohlendioxid und wie viel Sauerstoff im Blut enthalten sind.

Bronchitis: Behandlung mit Medikamenten

Die Therapie der akuten Bronchitis besteht bei einer rein viralen Infektion in der Gabe von schleimlösenden Medikamenten. Einerseits stehen Sekretolytika (zum Beispiel Ambroxol) zur Verfügung, welche die Produktion von weniger zähem Schleim bewirken. Zum anderen kommen Mukolytika (zum Beispiel N-Acetylcystein) zum Einsatz, die helfen, den bereits gebildeten zähen Schleim zu verflüssigen. Beide Wirkstoffe gehören zu den sogenannten "Hustenlösern" und sollten nicht inhaliert werden, um eine Reizung der Schleimhäute zu vermeiden. Wichtig zu wissen ist, dass eine positive Wirkung von Hustenlösern bei akuter Bronchitis bisher noch nicht wissenschaftlich bewiesen wurde.

Kommt es insbesondere nachts zu starken Hustenanfällen und ist die Schlafqualität stark beeinträchtigt, können auch Antitussiva, also Hustenblocker (auch Hustenstiller) wie Codein, eingenommen werden. Dies sollte aber nur kurzzeitig erfolgen. Zwar ist ausreichend Schlaf sehr wichtig für die Genesung, andererseits dient der Husten dazu, Krankheitserreger aus dem Körper auszuscheiden – der Hustenreiz wird durch Hustenblocker aber unterdrückt.

Da eine akute Bronchitis häufig im Rahmen einer Grippe auftritt, werden die Begleitsymptome wie Fieber und Gliederschmerzen entsprechend behandelt. Bei starken Kopfschmerzen können auch Schmerzmittel wie Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), zum Einsatz kommen.

Antibiotika sind nur dann notwendig, wenn eine bakterielle Bronchitis sich nicht von selbst bessert oder eine bakterielle Superinfektion beziehungsweise eine bakterielle Lungenentzündung droht.

Ist die akute Bronchitis Folge einer Inhalation von giftigen Gasen, muss der*die Patient*in zur Beobachtung in eine Klinik aufgenommen werden, da auch Stunden nach dem Einatmen noch lebensbedrohliche Komplikationen auftreten können.

Hausmittel bei akuter Bronchitis

Insbesondere bei leichteren Symptomen haben sich Hausmittel bei akuter Bronchitis bewährt. Auf folgende Tipps können Sie bei leichten Bronchitis-Symptomen zurückgreifen:

  • Inhalieren: Das Inhalieren mit Kochsalzlösungen regt die Durchblutung der Atemwege an und befeuchtet die Schleimhäute, sodass sich Schleim besser lösen kann.
  • warme Brustwickel: Auch wärmende Brustwickel sorgen für eine bessere Durchblutung, was sich wiederum positiv auf die Heilung der entzündeten Bronchialschleimhäute auswirkt.
  • Thymiantee: Thymian wirkt nachweislich schleimlösend und antientzündlich. Ein Tee mit dem Kraut kann deshalb zur Heilung beitragen.
  • viel trinken: Generell ist es äußerst wichtig, ausreichend zu trinken. Die Flüssigkeitszufuhr verflüssigt den Schleim, wodurch dieser leichter abtransportiert werden kann.
  • ausreichend Schlaf: Wie bei vielen anderen akuten Erkrankungen auch, sollten Sie auf ausreichend Schlaf und Erholung achten, damit Ihr Immunsystem arbeiten kann.

Dauer einer akuten Bronchitis

In der Regel heilt eine akute Bronchitis innerhalb von sieben bis 14 Tagen aus. In Ausnahmefällen kann ein trockener Husten bis zu vier Wochen bestehen bleiben. Sollten sich die Symptome über eine längere Zeit nicht bessern oder sind die Beschwerden sehr stark, sollte sicherheitshalber ärztlicher Rat gesucht werden.

Mit Impfungen einer Bronchitis vorbeugen

Da Grippeviren häufige Auslöser einer akuten Bronchitis sind, kann eine Impfung gegen Grippe (Influenza) einer Bronchitis vorbeugen. Die Schutzimpfung sollte jedes Jahr wiederholt werden, da sich die Viren in ihrer Struktur verändern können. Zudem sollten Personen mit einer weiter fortgeschrittenen Bronchitis große Menschenmengen meiden, weil auch hier ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht.

Auch steht eine Schutzimpfung gegen Pneumokokken zu Verfügung, die besonders für Personen ab 60 Jahren empfohlen wird. Diese Bakterien sind häufige Auslöser einer Lungenentzündung (Pneumonie), die als Komplikation einer Bronchitis auftreten kann, da die entzündete Schleimhaut der Bronchien anfälliger für Bakterien ist. Durch eine frühzeitige Impfung kann so die Gefahr einer Pneumokokkenpneumonie als Folge einer Bronchitis verringert werden.

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