Maca – Wurzel mit gesunder Wirkung?
Die Wurzel der Maca wird bei vielerlei Beschwerden als Heilmittel angepriesen. Insbesondere bei sexuellen Problemen und Unfruchtbarkeit soll das Pulver der getrockneten Wurzel helfen. Was es mit der Maca-Pflanze wirklich auf sich hat und wie die Wirkung von Kapseln, Tee, Tropfen oder Tabletten mit Extrakt oder Pulver aus der Maca zu bewerten ist, das erfahren Sie im folgenden Artikel.
Was ist Maca?
Maca (Lateinisch: Lepidium meyenii) ist eine robuste Pflanze aus den Anden, die sowohl intensiver Sonne als auch starkem Wind und extremer Kälte trotzt. Sie wird auch als peruanischer Ginseng bezeichnet und gehört zu den Kreuzblütengewächsen. Als Pulver, Kapseln, Tee oder in anderen Anwendungsformen soll das Naturheilmittel zahlreiche Effekte auf die Gesundheit haben.
Maca: Verwendung der Wurzel
Traditionell wird Maca in ihrer südamerikanischen Heimat als Nahrungs- und Heilmittel verwendet. Dabei wird vor allem der untere Abschnitt des Stängels der Pflanze, das sogenannte Hypokotyl, genutzt. Dieses wird der Einfachheit halber meist als Wurzel oder Knolle bezeichnet, auch wenn dieser Begriff genaugenommen nicht stimmt.
Diese Wurzel kann getrocknet oder gekocht und beispielsweise als Brei gegessen werden. Die getrocknete und anschließend zu Pulver gemahlene Wurzel der Maca ist in Deutschland in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Im Handel kann man neben Pulver auch Kapseln, Tabletten, Kaffee (Maca-Coffee) oder Tee mit Maca kaufen. Ein flüssiges Extrakt aus der Wurzel wird in Form von Tropfen angeboten. Neben der direkten Einnahme kann Maca so auch weiterverarbeitet werden. Beispielsweise lässt sich das Pulver in Smoothies oder Müsli rühren.
Rotes, gelbes oder schwarzes Maca-Pulver – was ist der Unterschied?
Maca wird je nach Farbe der Wurzel als schwarze, rote, gelbe oder violette Maca bezeichnet. Ursache für die Farbgebung sind verschiedene Mengen und Kombinationen an sekundären Pflanzenstoffen, die in der Wurzel vorkommen. Auch geschmacklich soll es je nach Farbe Unterschiede geben, wobei häufig gelbes Maca-Pulver bevorzugt wird.
Maca: Nährwerte und Inhaltsstoffe
Maca gilt als Superfood und soll reich an gesunden Inhalts- und Nährstoffen sein. Für 100 Gramm der getrockneten Wurzeln der Maca werden folgende Nährwerte angegeben:
- 59 Gramm Kohlenhydrate
- 10 Gramm Eiweiß
- 2 Gramm Fett
- 8,5 Gramm Ballaststoffe
- 10 Gramm Wasser
Die in Maca am häufigsten vorkommenden Aminosäuren sind:
- Glutamat
- Arginin
- Leucin
- Aspartat
- Valin
Mineralstoffe, Vitamine & Co.
Weitere Inhaltsstoffe, die in nennenswerten Mengen in Maca vorkommen, sind unter anderem die Mineralstoffe:
Zusätzlich soll die peruanische Knolle durch verschiedene Vitamine, vor allem aus der Gruppe der B-Vitamine, sowie durch gesunde Fettsäuren glänzen können.
Sekundäre Pflanzenstoffe in Maca
Die Wurzel der Maca enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe:
- Lepidiline, Macaene und Macamide gelten als einzigartig für Maca und sind ausschließlich in der Maca-Pflanze zu finden.
- Beta-Sitosterin, Campesterin und Ergosterin sind pflanzliche Sterine (Phytosterine).
- Glucosinolate sind Vorstufen der Senföle, die charakteristisch für Kreuzblütengewächse sind, zu denen auch Kresse oder Meerrettich zählen.
Grundsätzlich wird zahlreichen sekundären Pflanzenstoffen eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den Körper nachgesagt.
Für was ist Maca gut?
In der Volksmedizin wird der Maca-Knolle eine positive Wirkung auf eine Reihe gesundheitlicher Probleme bei Männern und Frauen zugeschrieben. Es wird sogar diskutiert, ob verschiedene Farben, wie rote, gelbe oder schwarze Maca, unterschiedliche Effekte haben können. Dies kann auf die Zusammensetzung der an der Farbgebung beteiligten Inhaltsstoffe zurückzuführen sein.
Am häufigsten wird Maca bei der Behandlung folgender Beschwerden eingesetzt:
- verringerte Libido bei Mann und Frau
- Erektionsstörungen
- Orgasmusschwierigkeiten
- unausgewogenes Hormonsystem
- Unfruchtbarkeit
- Wechseljahresbeschwerden
- hoher Cholesterinspiegel
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Haarausfall
Was bewirkt Maca bei der Frau?
Die Maca-Knolle soll eine ausgleichende Wirkung auf das Hormonsystem der Frau haben und dadurch Beschwerden in den Wechseljahren, wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen, mildern. Auch Schlafstörungen soll Maca vertreiben und zudem dazu beitragen, die Libido zu steigern.
Was bewirkt Maca beim Mann?
Die Wirkung beim Mann soll sich auf unterschiedliche sexuelle Funktionen erstrecken. Hierzu zählen neben anderem eine Verbesserung von milden Erektionsstörungen, die Steigerung der Libido und eine bessere Fruchtbarkeit durch eine höhere Spermienqualität.
Maca: weitere Wirkung der Pflanze
Neben der Effekte, die sich speziell auf Männer und Frauen beziehen, werden Maca folgende Eigenschaften zugeschrieben:
- Förderung des Muskelaufbaus
- Verbesserung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit
- Senkung des Cholesterinspiegels im Blut
- Milderung von Verdauungsbeschwerden
- ausgleichende Wirkung auf die Psyche
- Förderung des Haarwachstums
Wirkung von Maca: Was ist dran?
Die Wirkung von Maca wurde bisher in nur wenigen wissenschaftlichen Studien am Menschen untersucht und ist daher unzureichend erforscht. Zudem entsprechen die durchgeführten Studien nicht den aktuellen wissenschaftlichen Standards. Das heißt, die Daten sind meist unvollständig – beispielsweise wurden die Nebenwirkungen nicht dokumentiert – oder sie sind widersprüchlich. Außerdem nahmen zu wenige Personen an den Studien teil, um eine allgemeingültige Aussage zu treffen.
Ganz konkret konnte zum Beispiel nicht nachgewiesen werden, dass Maca einen Einfluss auf die Menge an Sexualhormonen beim Mann, wie beispielsweise Testosteron, hat. Auch die Aussage, dass ein Wurzelextrakt namens Radiancyl bei Haarausfall und dünnem Haar helfen soll, ist nicht wissenschaftlich belegt, sondern beruht auf den Untersuchungen einer Kosmetikfirma.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es erste ungenaue Hinweise darauf gibt, dass Maca Effekte auf die Sexualorgane und deren Funktion bei Menschen und Tieren haben kann, die wissenschaftlichen Belege dazu fehlen jedoch. Die Einnahme von Maca-Pulver & Co. ist folglich mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet.
Welche Nebenwirkungen hat Maca?
Die Datenlage zu möglichen Nebenwirkungen von Maca ist dürftig. Die bisher durchgeführten wissenschaftlichen Studien haben unerwünschte Wirkungen nicht erhoben. Erfahrung aus der Vergangenheit zeigen, dass der Verzehr von Maca in den meisten Fällen sicher und verträglich ist. Es wurde jedoch auch von Nebenwirkungen wie Durchfall, Kopfschmerzen, Unruhe und Bluthochdruck berichtet.
Unklar bleibt zudem, ob Maca schädlich für die Leber ist. Die Ergebnisse einer Studie bei Menschen mit metabolischem Syndrom weisen darauf hin, dass Maca den Leberwert AST (Aspartat-Aminotransferase) und den Blutdruck erhöhen kann. Um diese Zusammenhänge zu klären und die Sicherheit von Maca zu belegen, werden jedoch fundierte, wissenschaftliche Studien benötigt.
Was ist bei der Einnahme zu beachten?
Beim Kauf von Maca-Produkten sollte beachtet werden, dass der Anbau von Maca aufgrund der großen Nachfrage als Nahrungsergänzungsmittel inzwischen auch in China erfolgt. Die Inhaltsstoffe und die Pestizidbelastung bei Pflanzen, die in den Anden wachsen, können sich jedoch von denen unterscheiden, die in China kultiviert werden. Demzufolge ist auch die Wirkung der Maca-Produkte nicht immer gleich. Wer Produkte in zertifizierter Bio-Qualität kauft, kann eine Belastung durch Pestizide ausschließen.
Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln sollte die empfohlene Dosierung nicht überschritten werden. Beachten Sie daher stets die Verzehrempfehlung. Vor der Einnahme von Maca ist es außerdem ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.
Wann sollte man keine Maca einnehmen?
Bei einem nachgewiesenen Jodmangel sollte darauf geachtet werden, Lebensmittel mit einem gewissen Gehalt an Senfölen, wie Kohlgemüse, Rettich, Senf, Kresse und auch Maca, nicht in größeren Mengen zu verzehren. Denn Senföle können bei gleichzeitigem Jodmangel zur Bildung eines Kropfes führen.
Zudem liegen für den Verzehr von Maca-Knollen in der Schwangerschaft und Stillzeit keine Informationen vor. Daher sollte in dieser Zeit auf die Anwendung von Maca verzichtet werden.