Ödipus
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Was ist eigentlich der Ödipuskomplex?

Von: Gesundheit-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 08.10.2020

Der Duden definiert den Ödipuskomplex (Ödipuskonflikt) folgendermaßen: "Psychoanalytische Bezeichnung für die frühkindlich, bei beiden Geschlechtern sich entwickelnde Beziehung zum gegengeschlechtlichen Elternteil".  Geprägt wurde der Begriff durch Sigmund Freud. Aber was genau ist der Ödipuskomplex und wo kommt der Begriff eigentlich her?

Wer war eigentlich Ödipus?

Ödipus ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie. Er wird als Kind mit durchbohrten Knöcheln ausgesetzt, da er nach einem Orakelspruch seinen Vater töten und seine Mutter heiraten soll. Ödipus wird aber vom König von Korinth gerettet und aufgenommen. Einige Jahre später erschlägt er unwissentlich seinen Vater und heiratet seine Mutter, die von ihm vier Kinder bekommt. Als die beiden schließlich die Wahrheit herausfinden, erhängt sich die Mutter und Ödipus blendet sich selbst.

Was ist der Ödipuskomplex?

Der Ödipuskomplex ist ein Begriff aus der Psychologie, der von Siegmud Freud geprägt wurde. Nach Freuds Theorie durchläuft jedes männliche Kind die so genannte "ödipale-" oder "phallische Phase", welche zum ersten Mal im dritten bis fünften Lebensjahr auftritt. In dieser Phase fühlt sich das Kind zu seiner Mutter hingezogen und sieht dabei den Vater als größten Konkurrenten an.

Wie kann die ödipale Phase ausgehen?

Im günstigsten Fall hört das Kind auf, seinen Vater als Konkurrenten zu sehen und gibt seine Inzestwünsche gegenüber seiner Mutter auf. Der Junge soll den Vater als Vorbild betrachten und sich mit diesem identifizieren. Wird die ödipale Phase jedoch nicht überwunden, sieht Freud darin eine Ursache für das Entstehen von Neurosen oder Perversionen.

Gibt es den Ödipuskomplex eigentlich auch bei Mädchen?

Carl Gustav Jung fand einen Begriff für die weibliche Variante des Ödipuskomplexes – der Elektrakomplex. Dieser zeichnet sich durch den Wunsch des Mädchens aus, ein Kind vom Vater haben zu wollen, während sich gleichzeitig eine Abneigung gegenüber der Mutter entwickelt. Dieser Wunsch bleibt bis in die Pubertät bestehen und verschwindet erst durch das verlorene Interesse am Vater und der gleichzeitigen Identifizierung mit der Mutter.