Pilze sammeln: Diese giftigen Doppelgänger sollten Sie kennen
Die Pilzsaison bringt viele Menschen in die Wälder, auf der Suche nach den schmackhaften Schätzen der Natur. Doch wer selbst Pilze sammelt, muss besonders achtsam sein, um giftige Exemplare nicht versehentlich mit essbaren Sorten zu verwechseln. Eine der gefährlichsten Verwechslungen ist die des Grünen Knollenblätterpilzes mit dem harmlosen Waldchampignon – ein Fehler, der im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Wie Sie die beiden Pilze sicher unterscheiden, wie man den giftigen Karbol-Egerling erkennt und was Sie beim Pilzsammeln beachten sollten, erfahren Sie hier.
Der Grüne Knollenblätterpilz – giftige Gefahr im Wald
Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) ist einer der giftigsten Pilze Europas und für die meisten tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen verantwortlich. Schon eine kleine Menge – etwa 60 Gramm – des frischen Pilzes kann ausreichen, um einen erwachsenen Menschen zu töten. Dabei liegt das Gefährliche nicht nur in der Toxizität des Pilzes, sondern auch in seiner Ähnlichkeit zu essbaren Arten wie dem beliebten Waldchampignon.
Äußerlich kann der Grüne Knollenblätterpilz in seiner jungen Form leicht mit einem Champignon verwechselt werden: Er hat ebenfalls einen weißen bis gelblich-grünen Hut und weiße Lamellen. Doch es gibt einige entscheidende Merkmale, anhand derer man den giftigen Knollenblätterpilz sicher identifizieren kann: Der Knollenblätterpilz hat immer weiße Lamellen (auch im Alter), einen ausgeprägten Ring am Stiel und eine charakteristische, knollige Verdickung am unteren Teil des Stiels. Diese Merkmale fehlen dem Champignon.
Der Karbol-Egerling – noch eine gefährliche Verwechslung
Neben dem Grünen Knollenblätterpilz gibt es noch eine weitere häufige Verwechslungsgefahr: der Karbol-Egerling (Agaricus xanthodermus), der ebenfalls einem Champignon ähnelt. Dieser Pilz enthält giftige Substanzen, die Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen können. Ein deutliches Erkennungsmerkmal ist sein unangenehmer, phenolartiger Geruch (manchmal als an Tinte erinnernd beschrieben) und die Gelbfärbung, die der Stiel beim Ankratzen oder Anschneiden zeigt. Essbare Champignons haben dagegen einen angenehm pilzigen Geruch und verfärben sich nicht gelb.
So vermeiden Sie gefährliche Verwechslungen
Um sicherzugehen, dass Sie nur essbare Pilze sammeln, sollten Sie immer sehr vorsichtig vorgehen. Nutzen Sie Pilzbücher oder Apps mit detaillierten Abbildungen und Beschreibungen, um die verschiedenen Merkmale der Pilze zu vergleichen. Besonders hilfreich ist es, an geführten Pilzwanderungen teilzunehmen, bei denen Expert*innen Sie direkt vor Ort in die Bestimmung einführen.
Zudem gilt: Sammeln Sie nur Pilze, bei denen Sie sich absolut sicher sind, um welche Art es sich handelt. Im Zweifel sollten Sie den Pilz stehen lassen oder bei einer Pilzberatungsstelle zur genauen Bestimmung vorlegen. Hier können erfahrene Pilzsachverständige Ihnen bei der Identifizierung helfen und Sie auf mögliche Verwechslungsgefahren hinweisen.
Fazit: Achtsamkeit ist das A und O beim Pilzesammeln
Pilze sammeln ist eine wunderbare Möglichkeit, die Natur zu genießen und frische, selbst gesammelte Zutaten mit nach Hause zu nehmen. Doch die Gefahr von Verwechslungen – insbesondere mit dem Grünen Knollenblätterpilz oder dem Karbol-Egerling – sollte niemals unterschätzt werden. Seien Sie beim Sammeln achtsam, informieren Sie sich gründlich über die Merkmale der Pilze und lassen Sie im Zweifelsfall immer Experten einen Blick auf Ihre Ausbeute werfen. So steht einem sicheren und genussvollen Pilzerlebnis nichts im Weg.