Ministerium weist Bericht über einseitige Finanzierung von Impfstoffen zurück
Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Bericht zurückgewiesen, wonach der Bund keine Corona-Impfstoffe von Moderna mehr bezahlt. "Das stimmt nicht", sagte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch in Berlin. Moderna sei im Zentrallager des Bundes noch vorhanden; wenn ein Arzt den Impfstoff verordnen wolle, werde dieser auch geliefert und bezahlt.
Die Sprechern verwies zugleich darauf, es gebe für den angepassten Impfstoff von Moderna "einfach noch keine Zulassung", das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen. Wenn sich Moderna entscheide, den Impfstoff im Rahmen der Regelversorgung anzubieten, werde dieser von der Krankenkasse bezahlt, wenn der Arzt ihn im Rahmen der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) verordnen möchte.
Die "Rheinische Post" hatte zuvor geschrieben, der Bund zahle offenbar nur noch den Impfstoff von Biontech, aber nicht mehr den von Moderna oder anderen Herstellern. Verträge der EU mit den Herstellern Biontech/Pfizer verpflichteten Deutschland, "in diesem Jahr 17,5 Millionen und in den zwei Folgejahren je 15 Millionen Impfdosen in Mehrfachdosenbehältern abzunehmen", zitierte die Zeitung den Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis.
"Nur dieser Impfstoff wird vom Bund bezahlt", sagte Preis und kritisierte, dass die fehlende Wahlmöglichkeit bei den Corona-Impfstoffen zu Diskussionen in Apotheken und Arztpraxen führen werde. Dem Bericht zufolge bestätigen Branchenkreise das Biontech-Privileg. Es sei Moderna und anderen Anbietern "faktisch nicht mehr möglich, ihre angepassten Covid-19-Impfstoffe bis Ende 2027 über das reguläre Versorgungssystem anzubieten", sagte ein Branchenkenner der "Rheinischen Post".