Protest gegen Gesundheitspolitik: Verbände rufen Arztpraxen zu Schließung auf
Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung haben mehrere Ärzteverbände Praxisinhaber in ganz Deutschland dazu aufgerufen, ihre Praxen am Montag geschlossen zu halten. In verschiedenen Städten sind Protestaktionen geplant, in Berlin sollen etwa am Mittag Ärztekittel symbolisch in der Öffentlichkeit niedergelegt werden. Initiiert wurde der Protesttag vom Ärzteverband Virchowbund, einige andere Verbände schlossen sich der Aktion an.
Der Protest richtet sich nach Angaben des Virchowbundes gegen die Politik und die Krankenkassen. Es gehe darum, die hohe Qualität der medizinischen Versorgung für alle Patienten zu erhalten. Der Ärzteverband wirft Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unter anderem vor, sich zu sehr für Krankenhäuser und zu wenig für die Probleme niedergelassene Ärzte zu interessieren.
Lauterbach äußerte sich am Sonntagabend zu der Protestaktion. "Am Brückentag schließen viele Praxen, wie die Apotheker wollen auch sie mehr Geld. Im Mittel (Median) verdienen sie aber nach Abzug aller Kosten um die 230.000 Euro pro Jahr", schrieb er im Onlinedienst X, ehemals Twitter. "Soll der Beitragssatz für Arbeitnehmer steigen damit das Honorar weiter steigt?"