Tarifrunde für Ärzte an Universitätskliniken weiter ergebnislos - neue Warnstreiks
Im Streit um eine Tariferhöhung für Ärztinnen und Ärzte an Unikliniken ist auch die vierte Verhandlungsrunde am Freitag ergebnislos geblieben. Der Marburger Bund will daher den Druck auf die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) erhöhen und kündigte neue Warnstreiks an. Dies sei angesichts der Haltung der Arbeitgeber "unvermeidlich", erklärte Andreas Botzlar, zweiter Vorsitzender der Ärztegewerkschaft.
Die TdL sei weiterhin nicht bereit, den Forderungen der Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken angemessen Rechnung zu tragen, kritisierte der Marburger Bund. Die Länderarbeitgeber seien "weiterhin nicht zu einer Verständigung bereit, die substanzielle Verbesserungen für die Ärztinnen und Ärzte in den Unikliniken ermöglicht", erklärte Botzlar. "Wir können nicht akzeptieren, dass die Universitätsmedizin im Hinblick auf Ärztegehälter das letzte Rad am Wagen bleibt."
Zuletzt hatten sich am 30. Januar mehrere tausend Ärztinnen und Ärzte an einem Warnstreik der Universitätskliniken beteiligt. Der Marburger Bund fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt und höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Ein weiteres Ziel ist die Neugestaltung der Regelungen zur Schicht- und Wechselschichtarbeit.
Die Tarifverhandlungen betreffen mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte in bundesweit 23 Universitätskliniken. Für eine Reihe von Universitätskliniken gelten andere Tarifverträge, weshalb sie nicht von den Verhandlungen betroffen sind. Hierzu gehören Berlin, Hamburg und Hessen. Haustarifverträge gelten zudem für die Universitätskliniken in Dresden und Mainz - sie werden von den Landesverbänden des Marburger Bunds verhandelt.