WHO-Notfallausschuss berät wegen Ausbreitung von Mpox-Virus in Afrika
Wegen der Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika berät der Notfallausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Mittwoch über die Ausrufung eines globalen Gesundheits-Notstands. Die rasche Ausbreitung der Virus-Untergruppe 1b in der Demokratischen Republik Kongo sowie ein Übergreifen des Virus auf mehrere Nachbarstaaten sei "besonders beunruhigend", erklärte WHO-Chef Tedros Abhanom Ghebreyesus zur Eröffnung der Beratungen.
Laut Tedros wurden im vergangenen Monaten in den zuvor nicht von Mpox betroffenen Ländern Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda insgesamt rund 90 Infektionen mit der schwerer verlaufenden und zu mehr Todesfällen führenden Virus-Untergruppe 1b registriert. Im Kongo gab es in diesem Jahr bereits mehr als 14.000 Fälle, 524 Menschen starben an dem jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannten Virus.
Sollte der Notfallausschuss den globalen Gesundheits-Notstand und damit die höchste WHO-Alarmstufe ausrufen, treten international automatisch bestimmte Notmechanismen zur Eindämmung der Krankheit in Kraft. Bereits im Juli 2022 hatte die WHO wegen Mpox eine Gesundheits-Notlage von internationalem Ausmaß ausgerufen, ein Jahr später endete die Maßnahme. Damals breitete sich die Virus-Untergruppe 2b aus.
Mpox-Viren waren ursprünglich vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind bei engem Kontakt ebenfalls möglich, etwa beim Sex. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören Fieber und Pusteln auf der Haut. Bei schweren Fällen kann die Krankheit tödlich enden.
Im Mai 2022 begann sich die Krankheit auch außerhalb Afrikas auszubreiten, vor allem in Europa. Betroffen waren hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben.